Freitag, 2. Februar 2018

Best Of 2017

Es ist mal wieder Zeit für einen Rückblick auf meine musikalischen Höhepunkte des vergangenen Jahres 2017. Es ist sogar höchste Zeit, schließlich haben wir bereits Februar 2018. Aber da mein Konzertjahr 2018 noch nicht begonnen hat, iste noch nicht zu spät.

Letztes Jahr wurde eine Schallmauer durchbrochen, ich besuchte 100 Konzerte, dementsprechend schwierig war es mal wieder, daraus meine Top Ten zusammenzustellen.

Paisley - Paisley Abbey


Beste Konzerte

Max Richter



  • Max Richter (Amsterdam - Het Concertgebouw)


  • Ein fast schon surreales Erlebnis, wenn du nachts um drei Uhr durchs das ehrwürdige Konzerthaus schlenderst und dir Menschen im Schlafanzug begegnen, aber auch musikalisch ein wunderschöner achtstündiger Traum.





  • Nick Cave & The Bad Seeds (Düsseldorf - Mitsubishi Electric Halle)


  • Selbst in einer so großen und hässlichen Halle zieht dich Nick Cave in seinen Bann, so unglaublich intensiv ist er immer noch.





  • Perfume Genius (Köln - Kulturkirche)


  • Wen du wissen willst, was Bühnenpräsenz ist, dann schau dir Perfume Genius an.





  • Frightened Rabbit w/ RSNO (Paisley - Paisley Abbey)


  • Eine 800 Jahre alte Abtei, dazu das Royal Scottish National Orchestra, da konnte nichts schief gehen.





  • Xiu Xiu (Köln - Gewölbe)


  • Jamie Stewart aka Xiu Xiu ist eine Mischung aus Performance-Künstler und "normaler" Musiker, dementsprechend intensiv und kühl zugleich war dieses hervorragende Konzert.





  • Ben Frost (Essen - Maschinenhaus Zeche Carl)


  • Die perfekte Mischung aus Licht und Ton.





  • Wolf Parade (Berlin - Bi Nuu)


  • Auch wenn mich klassischer Indie-Rock auf Platte längst nicht mehr so begeistert wie früher, war dies das Indierock-Konzert des Jahres, mitreißend, Schweiß treibend, sowohl vor als auch auf der Bühne.





  • Amanda Palmer & Edward Ka-Spel (Duisburg - Landschaftspark Nord)


  • Amanda scheibt man mit A wie Ausstrahlung.






  • Kraftwerk (Düsseldorf - Ehrenhof)


  • Mein erstes Kraftwerk-Konzert und ich war mehr als positiv überrascht, vor allem der für ein Open Air unglaublich fette, aber dennoch klare Sound war toll.





  • Friends Of Gas (Bonn - Bla)


  • Eine der besten neuen, deutschen Postpunk-Bands, die live fast so gut klangen wie auf Platte, wobei das "fast" ausnahmsweise kein Makel ist, denn dafür ist die Musik der Münchner einfach viel zu gut.


    Das sind nur die obersten 10%, darüber hinaus gab es noch einige Shows, die es in anderen Jahren locker in meine Top Ten geschafft hätten, z. B. Sophia (London - The Islington & Düsseldorf - Bachsaal), Turbostaat (Dusiburg - Djäzz & Oberhausen - Druckluft), Algiers (Münster - Gleis 22 & Bielefeld - Nr. z.P.), Astronautalis (Münster - Gleis 22 & Dortmund - FZW), Dÿse (Duisburg - Grammatikoff & Osnabrück - Bastard Club) oder Mirrors For Psychic Warfare (Oberhausen - Druckluft).



    Beste Alben

    Auch bei den Alben war 2017 ein unglaublich dichtes Jahr, daher hab ich lieber meine Top 20 aufgeführt und dafür die Kategorie "Beste Songs" ausgelassen, die besten Lieder finden sich eh auf den besten Platten wieder.





  • Out Lines - Conflats


  • James Graham, die Gänsehautstimme von The Twilight Sad, und die Folk-Sängerin Kathryn Joseph ergänzen sich kongenial





  • Aereogramme - My Heart Has A Wish That You Would Not Go-10th Anniversary Edition


  • Zehn Jahre ist es nun schon her, dass sich meine Lieblingsband aufgelöst hat und zum Jubiläum hat Iain Cook das finale Album remastered und es hört sich noch besser an. Als quasi Wiederveröffentlichung läuft es außer Konkurrenz, ist aber auch konkurrenzlos gut.





  • EMA - Exile In The Outer Ring


  • Eine düstere Bestandsaufnahme mit dem heutigen Amerika.





  • Perfume Genius - No Shape


  • Sein vielleicht bislang bestes Album, Theatralik und Drama galore.





  • Upper Wilds - Guitar Module 2017


  • Parts & Labor gibt es schon länger nicht mehr, aber nun macht Dan Friel genau da weiter, wo seine alte Band vor sechs Jahren aufhörte.





  • Xiu Xiu - Forget


  • Mal wieder ein "normales" Album, keine Homage wie Plays The Music Of Twin Peaks, kein experimenteller Krach, sondern richtige Songs, aber natürlich schräg und dennoch schön.





  • Laibach - Also Sprach Zarathustra


  • Nietzsche vertont in einem düsteren, teils brachialen Industrial-Gewand, so gut klangen Laibach schon lange nicht mehr.





  • Algiers - The Underside Of Power


  • Algiers halten das sehr hohe Niveau ihres Debütalbums auch auf ihrem Zweitling..





  • Grandbrothers - Open


  • Klaviermusik mit elektronischen Effekten aufgepeppt, das klingt spannender und interessanter und abwechslungsreicher, als es sich liest.





  • Ben Frost - The Centre Cannot Hold


  • Zwar nicht so überragend wie Aurora, aber das klingt immer noch verstörend und dabei schön genug, wäre eigentlich der ideale Soundtrack für Blade Runner 20149 gewesen.




  • Mogwai - Every Country's Sun


  • Die Glasgower verfeinern und perfektionieren ihren Sound immer weiter, zwar mit weniger Gitarrenwänden als früher, aber dafür mit Landschafts-Lautmalerei in Cinemascope.





  • Kettcar - Ich vs. Wir


  • Das vielleicht nicht beste, aber wichtigste deutschsprachige Album des Jahres mit dem definitiv besten und wichtigsten deutschsprachigen Song der letzten Jahre: Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun).




  • Hauschka - What If


  • siehe Grandbrothers





  • Wolf Parade - Cry Cry Cry


  • Nach sieben Jahren ein neues Album, klassischer Indierock mit mehr Energie als die ganzen Jungspunde.




  • Call Me Mary - Spat Out, Still Hungry


  • Support your local.scene, aber Call Me Mary stehen in dieser Liste nicht, weil sie aus Dortmund kommen, sondern weil sie einfach gut sind.





  • Idles - Brutalism


  • Der Titel ist Programm, eine Dampfwalze von einem Album.




  • EA 80 - Definitiv: Ja!


  • Nach gut sechs Jahren endlich der Nachfolger zu Definitiv: Nein! und auch nach über 35 Jahren Bandgeschichte schaffen sie es immer noch, dass ich mich auf neue Musik von ihnen freue.





  • Blanck Mass - World Eater


  • Ein fettes Album im Stile von Health, zu rockig, um es Big Beat zu nennen, zu elektronisch, um es Rock zu nennen.




  • Do Make Say Think - Stubborn Persistent Illusions


  • Das beste Post-Rock-Album des Jahres





  • Lemuria - Recreational Hate


  • Gute-Laune-Musik, nicht mehr, nicht weniger.



    Als wäre eine top 20 nicht umfangreich genug, gibt es aber noch mehr Alben aus dem letzten Jahr, die eine Erwähnung und ein Anhören verdienen, z. B. Max Richter - Three Worlds: Music from Woolf Works, Vagabon - Infinite Worlds, Post War Glamour Girls - Swan Songs, The Afghan Whigs - In Spades, Amanda Palmer & Edward Ka-Spel – I Can Spin A Rainbow, Roger Waters - Is This The Life We Really Want, Dale Cooper Quartet & The Dictaphones - Astrild Astrild, LCD Soundsystem - American Dream, Lea Porcelain - Hymns To The Night, Waxahatchee - Out In The Storm, Dälek - Endangered Philosophies, Belgrad - Belgrad, Phoebe Bridgers - Stranger In The Alps, Arcane Roots - Melancholia Hymns, Fjort - Couleur und Bdy_Prts - Fly Invisible Hero

    Worauf freue ich mich 2018? An Neujahr erschien bereits ein neues, wieder sehr gutes Album von Jeff Rosenstock, ich erwarte außerdem viel von Listener, Suuns und Superchunk.
    Konzerttechnisch freue ich mich jetzt schon auf Out Lines (Mitte Februar in London) und Superchunk (endlich mal wieder in Deutschland, Anfang Juni in Berlin).