Dienstag, 31. Januar 2012

Cosmic Psychos

Cosmic Psychos / Cellophane Suckers

28.01.12 Gebäude 9, Köln

Ja, es gibt sie noch. Mitte der 80er Jahre machten sich die drei Australier Cosmic Psychos mit ihrem stoischen, hemdsärmeligen Punkrock weltweit einen guten Namen bei den Kritikern, wurden sogar in der SPEX abgefeiert. Mit Lost Cause gelang ihnen sogar so etwas wie ein kleiner Indie-Hit, der später auch von L7 gecovert wurde. Aber ab Mitte der 90er wurde es still um sie, hin und wieder wurde ein Album veröffentlicht und ab und zu kamen sie auch mal nach Europa für eine Handvoll Konzerte, meistens aber im Benelux-Raum. Letztes Jahr erschien mit Glorius Barsteds nach längerer Zeit wieder eine neue Platte, die sie nun sogar auf einer kleinen Deutschland-Tour endlich mal wieder in Deutschland vorstellten.
So ein Ereignis verdiente natürlich einen Besuch, zumal auch die Vorgruppe allein schon sehenswert war, denn die Lokalmatadore von den Cellophane Suckers zählen doch seit Jahren schon zu den besten deutschen Garagenrock-Bands.

Cellophane Suckers
Das Gebäude 9 war daher auch schon um 21:15 gut gefüllt als die fünf Sucker ihr Set begannen und natürlich bewiesen, dass sie immer noch alles in Grund und Boden rocken können. Ihre Beziehung zu Australien verdeutlichten sie auf ihrem letzten Album One In A Zoo, indem sie dort Hit You Up The Guts der Onyas coverten. Deren Gitarrist spielt mittlerweile bei den Cosmic Psychos, so dass er prompt für das Stück auf die Bühne gebeten wurde. Und danach wurde mit My Pal von GOD gleich noch ein weiteres Aussie-Punk-Cover hinterher geschoben. Nach einer Dreiviertelstunde war dann Schluss.

Cosmic Psychos
Kurz vor halb elf ging es dann mit den Cosmic Psychos weiter. Die gut 30 Jahre Bandgeschichte sah man den drei an. Während Gitarrist John einen massiven Bierbauch vor sich her trug, war Bassist Ross Knight immer noch der gleiche muskulöse Schrank, allerdings mit deutlich weniger und komplett ergrauten Haaren.
Zwei Klassiker, Pub und Rip & Dig, sorgten direkt zu Beginn für gute Stimmung und das mitgealterte Publikum war sofort begeistert.


In der folgenden Stunde wurden hauptsächlich alte Songs gespielt, das neue Album fand nur sporadisch statt. Getragen vom unglaublich fetten, fuzzigen Bass rollten sie dabei durchs Set, mussten sich zwischendurch einen neuen Kasten Bier bringen lassen und sorgten für Entsetzen bei den anwesenden Frauen, als sich John seines T-Shirts entledigte. Nach Lost Cause gingen sie von der Bühne, kamen aber natürlich für eine Zugabe zurück, diesmal auch Ross oben ohne. Zwei weitere Stücke wurden gespielt, zunächst Nice Day To Go To The Pub vom neuen Album und danach als Abschluss David Lee Roth, bei dem Gitarrist John seinen massigen Körper von der Bühne wälzte, um im Publikum zu spielen. In guter, alter Tradition wurden dann auch noch als Abschiedsgruß die blanken Kehrseiten präsentiert.

Cosmic Psychos
75 Minuten lang haben die Cosmic Psychos bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Bleibt zu hoffen, dass sie in naher Zukunft mal wieder den Weg nach Deutschland finden.


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