The Maccabees / We Are Augustines
15.02.12 Gebäude 9, Köln
Vor zwei Wochen Wochen erlebte ich beim Konzert von I Break Horses den Fluch eines grandiosen Debütalbums, dessen Qualität die Band live nicht gerecht werden konnte. We Are Augustines veröffentlichten im Juni 2011 ebenfalls ihre erste Platte Rise Ye Sunken Ships (hierzulande kommt sie alerdings erst nächsten Monat raus), die es ebenfalls in meine Top 3 des Jahres schaffte. Und nun folgte quasi die Feuertaufe im Vorprogramm der Maccabees.Das Gebäude 9 war restlos ausverkauft, aber nicht nur vor, auch auf der Bühne war es gerammelt voll mit dem Equipment der zwei Bands. Um Punkt neun betrat das Trio aus New York die Bühne und schon mit den ersten Takten von Rise machten sie klar, dass hier keine blutjunge Band ihre ersten Tour-Erfahrungen sammelte.Das bislang unveröffentlichte Stück spielten sie nämlich schon zu Zeiten ihrer Vorgängerband Pela, die sich 2007 während der Aufnahmen zu ihrem zweiten Album auflöste. Die meisten Songs von Rise Ye Sunken Ships stammten aus dieser Phase, Sänger/Gitarrist Billy McCarthy verarbeitet darin den Selbstmord seines Bruders, der eine Haftstrafe wegen Mordes im Folsom Prison verbüßte.
We Are Augustines |
Hoffentlich kommen sie bald mal für eine Headliner-Tour mit mehr Spielzeit nach Deutschland, denn sie wurden den hohen Erwartungen ihres Albums live mehr als gerecht.
The Maccabees |
Los ging es um kurz vor zehn auch gleich mit zwei neuen Songs von Given To The Wild und sofort überraschte der für das Gebäude 9 ungewöhnlich gute Sound. Man hörte sauber heraus, dass sechs Musiker zusammen spielten, vor allem die zwei, manchmal drei Gitarren waren klar zu unterscheiden und sorgten so dafür, dass die Klangwände der neuen Stücke adäquat umgesetzt wurden. Und ebenfalls ungewöhnlich, diesmal für Britpop-Bands im weiteren Sinne, war die Spielfreude und gute Laune, die die Maccabees an den tag legten. Vor allem Gitarrist Hugo White grinste ständig vor sich hin, erwiderte jedes Lächeln aus dem Publikum und feuerte seine Mitstreiter ständig an, während sein Bruder an der anderen Gitarre wirkte, als müsse er noch zum Casting bei den Hellacopters. Sänger Orlando Weeks tänzelte während der instrumentalen Passagen wie ein Boxer über die schmale Bühne, wirkte am Mikro aber herrlich schüchtern und unbeholfen, dabei aber sehr charmant. Während viele im Publikum sich natürlich freuten, wenn ältere Songs ertönten, überzeugten mich die neuen Stücke mehr, weil sie eigenständiger und nicht nach Bloc Party-Outtakes (das liest sich gemeiner, als es gemeint ist) klangen.
Mit Pelican, der ersten Single von Given To The Wild, beendeten sie nach einer knappen Stunde das reguläre Set, doch natürlich folgte noch eine Zugabe aus drei Stücken. Bei Precious Time versuchte sich das Publikum im Mitsingen, ehe das epische Grew Up At Midnight, mein Favorit vom neuen Album, zum Abschluss alles niederwalzte.
The Maccabees waren besser als erwartet, doch noch überzeugender präsentierten sich We Are Augustines, die - auch wenn es vermessen klingen mag - das Zeug haben, in die Fußstapfen von Jimmy Eat World oder gar The Gaslight Anthem zu treten.
The Maccabees |
Child
Feel To Follow
Wall Of Arms
No Kind Words
Glimmer
Went Away
William Powers
First Love
Can You Give It
Forever I've Known
Love You Better
Pelican
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Unknow
Precious Time
Grew Up At Midnight
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