Sonntag, 23. Januar 2011

Frontier(s)

Frontier(s) / Codes In The Clouds

15.01.11 Gleis 22, Münster

Emo trifft Posr-Rock, so lautete das Motto dieses Abends im Gleis 22, bei dem sich die Touren zweier Bands trafen, die man sonst bestimmt nicht zusammen auf einer Bühne erwarten würde.
Die fünf Engländer von Codes In The Clouds stellten zunächst ihr neues Album As The Spirit Waves vor, ein eher typisches Post-Rock-Album, in denen die üblichen fein ziselierten Passagen sich mit breiten Gitarrenwänden abwechseln. Doch während die Genre-Großmeister Mogwai sich hier immer wieder weiter entwickeln und neu erfinden, z. B. durch Tortoise-artige Spielereien auf ihrem neuen Album, brechen Codes In The Clouds eigentlich nie aus der gewohnten Routine aus, sind damit zwar nicht wirklich langweilig, dafür ist ihr Sound schon mächtig genug dank der drei Gitarren, können aber auch nicht wirklich begeistern.

Codes In The Clouds

Die vier Amerikaner von Frontier(s) haben gerade ihr erstes Album There Will Be No Miracles Here veröffentlicht und waren zum ersten Mal in Europa auf Tour. Doch schürten sie durchaus hohe Erwartungen, war doch Sänger Chris Higdon früher die Stimme von Elliott und so stellte er gleich zu Beginn fest, dass sein allererstes Deutschlandkonzert damals ebenfalls im Gleis 22 stattfand. Während Elliott in ihrer Spätphase fast schon zu U2-lastig wurden, gehen Frontier(s) mit ihrem klassischen Emo-Rock zurück zu den Wurzeln.
Auch das klingt jetzt nicht bahnbrechend und unglaublich spannend, aber die gute Laune, die Higdon und seine Bandkollegen dabei versprühten, machten das Konzert einfach klasse. Und für die "old folks" wurde sogar mit Suitcase And Atoms (wenn ich mich recht erinnere) ein alter Elliott-Song gespielt.
Nach einer Zugabe und gut 50 Minuten schien dann Schluss zu sein, doch das Publikum ließ den Bassisten einfach nicht durch zum Merchstand, so dass er schließlich umdrehte, den Rest der Band aus dem Backstage-Raum holte und noch Poor Souls gespielt wurde. Und als auf einmal das Publikum den Refrain "Our hands are cold, but our hearts will burn forever" laut mitsang, wurde das Grinsen auf Chris Higdons Gesicht immer breiter und machte so deutlich, dass dieses Konzert Band und Publikum gleichermaßen gut gefallen hat.

Frontier(s)

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