...And You Will Know Us By The Trail Of Dead / Fugo
27.03.11 Zakk, Düsseldorf
Neues Album, neue Besetzung, ausverkauftes Zakk - mit Spannung wurde das zweite Konzert der Europa-Tournee von Trail Of Dead erwartet und zumindest meine Erwartungen wurden dabei mehr als erfüllt.Zunächst durften Fugo ran, deren Konzeptalbum Avant 93:43 gerade erschienen ist und in dem sich die Schweizer (!) auf drei CDs am Thema Zeit (!!!) abarbeiten und zu dem Conrad Keely von Trail Of Dead das Artwork beisteuerte. Musikalisch wird da breitwandiger Rock geboten, dem man Trail Of Dead-Einflüsse und auch Motorpsycho raushören kann, dessen doch ziemlich gewöhnungsbedürftiger Gesang zuweilen aber zu sehr an Billy Corgan erinnert. Live versandete das Ganze dann zudem zu sehr zu einem Brei, so dass wir dann doch den Gang in den Biergarten des Zakk vorzogen. Auf dem Weg dorthin wurde ein kurzer Blick auf das Merchandise-Angebot geworfen und man hatte den Eindruck, auf einem Kunstbasar zu sein, denn neben den üblichen Shirst wurden reichlich signierte Drucke von Herrn Keely angeboten.
Kurz vor halb zehn betraten dann Trail Of Dead die Bühne. Sie sind zu einem Quartett geschrumpft mit neuem Bassisten und Schlagzeuger. Keely entschuldigte das fehlende Intro damit, dass es erst das zweite Konzert der Tour sei, konnte sich aber darin erinnern, vor fast drei Jahren schon einmal im Zakk gespielt zu haben.
Mit Pure Radio Cosloy vom neuen Album Tao Of The Dead begannen sie und auch die nächsten drei Stücke waren davon, wobei mich verblüffte, dass sie das gigantische, viertelstündige Monster Strange News From Another Planet überhaupt und dann auch noch so früh spielten. Und man hatte den Brocken noch nicht richtig verdaut, da ging es mit Will You Smile Again? von meinem Lieblingsalbum Worlds Apart gleich atemberaubend weiter. Scheinbar war es das Konzept, abschnittsweise in die Vergangenheit zu gehen, denn nach Caterwaul folgten zwei Songs von Source Tags & Codes.
Conrad Keely zeigte sich locker und gesprächig und hakte es auch noch manchmal etwas im Zusammenspiel, tat das der guten Laune der Band keinen Abbruch. Angenehm laut war es auch, nur die frühere Wucht der größeren Besetzung mit den teilweise zwei Schlagzeugen fehlte natürlich, auch wenn der neue Drummer sich redlich Mühe gab und mehrere Sticks während des Sets zertrommelte.
Nach einer guten Stunde war erst einmal Schluss, doch zwei Zugaben sollte es noch geben, wobei A Perfect Teenhood auf über acht Minuten ausgebreitet wurde und das furiose Finale eines sehr guten Konzerts bildete.
Nach den zwei meiner Meinung nach schwächeren Alben So Divided und The Century Of Self, von denen bezeichnenderweise nichts gespielt wurde, scheinen Trail Of Dead ihr Tao gefunden und sich gesund geschrumpft zu haben.
Setlist:
Pure Radio Cosplay
Summer Of All Dead Souls
Ebb Away
Strange News From Another Planet
Will You Smile Again?
Worlds Apart
Caterwaul
It Was There That I Saw You
Another Morning Stoner
Fake Fake Eyes
A Perfect Teenhood
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How Near, How Far
Totally Natural