Donnerstag, 26. Mai 2011

Explosions In The Sky

Explosions In The Sky

23.05.11 Essigfabrik, Köln

Der innere Phrasenschweinehund freute sich schon seit längerem darauf, beim Auftritt von Explosions In The Sky von Gitarren-Gewittern zu schreiben oder dass der Name Programm sei. Aber es kam anders...
Kurz vor neun erreichte man die Essigfabrik, quasi den rechtsrheinischen Zwilling der Live Music Hall und kaum hatte man sich nach vorne zur Bühne begeben, wurde diese auch schon von den fünf Texanern betreten, perfektes Timing also, auch wenn man die Vorgruppe Lichens verpasst hatte.
Was folgte, waren gut 80 Minuten wie aus einem Guss. Die Stücke gingen teilweise fast nahtlos ineinander über, gaben dem andächtig lauschenden Publikum in der schätzungsweise zu Dreiviertel gefüllten Halle kaum Gelegenheit zu applaudieren. Dazu wiegten sich die drei Gitarristen ständig im Takt, wenn sie nicht gerade auf dem Boden knieten. Das Konzert war musikalisch voll erhabener Schönheit, auch der ansonsten gerne zum lauten Quatschen bereite Kölner hielt sich angenehm zurück, nur manchmal war das Klirren der Bierflaschen von der Theke als Störgeräusch wahrzunehmen. Aber dennoch war es für mich nur ein durchschnittliches Konzert. Mir fehlten einfach die erhofften Lärmausbrüche, ständig perlten die Gitarren so vor sich hin, womit es mir eindeutig an der Dynamik mangelte, die mir den Mogwai-Auftritt im März so nachhaltig versüßte und die ich so sehr letztes Jahr an Gifts From Enola schätzte, die ja im Juni wieder auf Tour in Deutschland sein werden. Das kurze, knackige Trembling Hands vom neuen Album Take Care, Take Care, Take Care hätte da sicherlich geholfen, wurde aber leider nicht gespielt, so dass es bei überraschend gutem Sound mir fast ein wenig zu monoton war.
Aber das ist halt nur mein Eindruck gewesen, den meisten Anwesenden schien es sehr gut gefallen zu haben, denn nach dem letzten Stück Your Hand In Mine setzte lang anhaltender Applaus ein, bis Gitarrist Munaf Rayani noch einmal auf die Bühne, sich noch einmal artig bedankte und erklärte, dass die Band keine Zugaben spiele. Die brauchte ich auch an dem Abend nicht wirklich.

Explosions In The Sky
Setlist:
First Breath After Coma
Last Known Surroundings
Greet Death
The Only Moment We Are Alone
Catastrophe And The Cure
Postcards From 1952
The Birth And Death Of Day
Let Me Back In
Your Hand In Mine

Forgetters

Forgetters / Blood Robots

22.05.11 Druckluft, Oberhausen

Mit Blake Schwarzenbach war eine lebende Legende zu Besuch im kleinen Café des Druckluft oder sollte man es doch Senioren-Tanztee am Sonntag Abend nennen?
Eigentlich war es aber eine Single-Party, denn beide Bands haben noch kein komplettes Album veröffentlicht, die Forgetters gerade mal eine Doppel-7" und die Blood Robots zwei einzelne.
Letztere waren mir bis dato unbekannt, nachträgliches Googeln ergab dann, dass da immerhin Muff Potters Nagel am Bass spielt, wenn er nicht gerade den Sven Regener des Punk macht. Aber das ist ja eigentlich Lee Hollis. Und an ihn, bzw. seine Band Steakknife musste ich auch sofort nach den ersten Tönen der Blood Robots denken. Fünf Herren, optisch jenseits der 30, mit einer amerikanischen Rampensau als Sänger, rockten sofort mächtig los. Klingen sie auf Platte etwas gezähmter, polierter, war es live ein fettes Rockbrett, was auch den gut 40 Besuchern offensichtlich sehr gefiel.

Blood Robots
Um beim Alter der Anwesenden zu bleiben: hier trafen sich hauptsächlich Leute, die mit Jawbreaker oder Jets To Brazil groß geworden sind und nun die Gelegenheit wahrnahmen, Blake Schwarzenbach mal wieder auf Tour zu sehen. Nach dem ende der Jets To Brazil hatte er ja schon mit seiner zwischenzeitlichen Band The Thorns Of Life musikalisch den Weg zurück zum rockigen Sound von Jawbreaker angedeutet, die ja nicht zu Unrecht als Wegbereiter und Protagonisten der Emo-Szene gelten. Und auch die Forgetters gehen diesen Weg weiter, zumal mit Kevin Mahon auch noch der Ur-Schlagzeuger von Against Me! mit an Bord ist.
Eine gute Dreiviertelstunde spielten die Forgetters ausschließlich eigene Songs, keine Reminiszenzen an die musikalische Vergangenheit der Bandmitglieder. So war es natürlich eine Reise ins Unbekannte, denn auch von den vier Stücken der Doppel-Single wurden nur zwei gespielt, darunter aber das wunderschöne Too Small To Fail, das exemplarisch für Schwarzenbachs wunderbare Texte stand, die ihm vielleicht noch mehr als seine Musik den Ruf der Legende einbrachten. Für Zeilen wie I'm a lioness when it comes to you oder At a stupid show I thought "This can't be real" and threw a McEnroe muss man ihn einfach lieben und dem ständig die Band zublitzenden Fotografen wollte man gerne die Worte Put your camera down, this is not a zoo in die Ohren brüllen.

Forgetters
Zwischen den Songs versuchte Schwarzenbach etwas Leben in das doch sehr zurückhaltende Publikum zu bringen, was ihm aber nicht so recht gelang, woraufhin die Bassistin The Sound Of Silence quasi zum Motto des Abends machte. Nach 45 Minuten ohne Zugabe war Schluss, was aber nicht an der mangelnden Euphorie lag, sondern eine prinzipielle Einstellung der Band ist, keine Zugaben zu spielen.
Erst danach schienen einige Anwesende ihre Schüchternheit abzulegen und verwickelten den tags zuvor 41 gewordenen Schwarzenbach noch in Smalltalk über amerikanische Kultur, so dass die Schlusszeile von Too Small To Fail bewahrheitete: Someone's gonna love me someday.

Setlist:

Sonntag, 22. Mai 2011

Iron Chic

Iron Chic / Bangers / underparts / PhDecontrol

20.05.11 Aetherblissement, Köln

Dieser Abend lässt sich mit drei Worten zusammenfassen...Hot Water Music.
Letztes Jahr begeisterten RVIVR im Aetherblissement und ich dachte damals schon, hier sollten mal Iron Chic spielen, denn die ebenfalls aus der Asche der großartigen Latterman entstandene Band hatte gerade ihr hervorragendes Debütalbum Not Like This veröffentlicht und sich sofort in meinen Gehörgängen festgesetzt.
Nun war es soweit und das Aetherblissement seit Wochen bereits ausverkauft. Da ich doch noch von dem 93-Minuten-Krimi im Borussia-Park am Abend zuvor leicht angemüdet war, wurden PhDecontrol, die kurz nach neun als erstes spielten, nur kurz optisch, anschließend rein akustisch vor der Tür verfolgt, denn in der angenehmen Abendsonne ließ es sich beim Bierchen und einer Zigarette einfach besser aushalten, zumal diesmal im Konzertraum angesichts der zu erwartenden dicken Luft vernünftigerweise Nichtrauchgebot herrschte. Die netten Leute vom Aetherblissement sind einfach zu freundlich, um Verbote auszusprechen, sondern haben nur drum gebeten und die ebenfalls sehr netten Freunde guter Punkmusik hielten sich auch dran.
Zu den Kölnern underparts ging es dann doch vor die Bühne. Der Deny Everything-Ableger überzeugte, wenn auch oder gerade weil ihre Songs nicht ganz so hardcore-punkig daher polterten, sondern zwar im Uptempo-Bereich, aber angenehm schrammelig daherkamen und zudem ein Sänger sich die Seele aus dem Leib sang, so dass er sich nach dem Auftritt erst einmal erschöpft auf der Bühne hinlegte.

underparts
Danach stieg dann auch meine Vorfreude, denn die Bangers aus dem verschlafenen Städtchen Falmouth in Cornwall machen typischen britischen Punkrock, wie ihn eigentlich nur Leatherface perfekter hinkriegen. Ihr erstes richtiges Album Small Pleasures ist gerade erschienen, wirkt manchmal etwas zu zahm, doch live legte das Trio eine Schippe drauf und erinnerte mich oft an die mittlerweile leider ziemlich auf Eis liegenden Milloy. Den Leuten gefiel es, mir auch und auch die Band hatte offenbar Spaß an ihrem Auftritt.

Bangers
Inzwischen war es schon nach elf und die Temperaturen im Aetherblissement ließen mich innerlich bereits nach einem frischen Aufguss verlangen. Ich war gespannt, ob Iron Chic den sehr hohen Erwartungen, nicht nur von meiner Seite, würden gerecht werden können, hier mal eben ein Konzert des Jahres zu spielen, doch nach nur wenigen Akkorden waren alle Befürchtungen weggeblasen, denn sofort brach im proppevollen Club die Hölle los.Die ersten Reihen drängten immer wieder zu Sänger Jason Lubrano, gröhlten die aber auch einfach zum Mitsingen animierenden Texte mit. Der wirkte zwischendurch zwar manchmal etwas irritiert und auch leicht verstört wie ein Rottweiler-Welpen, als er zum Beispiel einfach mal geschultert und durchs Publikum getragen wurde, aber die anderen jungen Hunde wollten halt einfach mit ihm spielen und er ließ es stoisch über sich ergehen. Nur nach Cutesy Monster Man konnte er sich einen Kommentar nicht verkneifen: "This is fuckin' officially the most bad shit crazy show..." Und da hatte er vollkommen Recht: Sombreros flogen durch den Raum, Leute hingen singend kopfüber von der Decke, mussten immer wieder bei all dem Gewusel auf die kleine Bühne ausweichen, wo der Rest der Band auch offensichtlich Spaß hatte und einfach nur versuchte, nicht zu sehr im Weg zu stehen. Die Boxen drohten mehr als einmal einfach umzukippen und der Mann am Mischpult an der Treppe zum Backstageraum war mehrmals einem Herzinfarkt nahe, aber dies alles geschah in so ausgelassener und positiver Atmosphäre, dass man vor Begeisterung nicht wusste, wohin mit dem zufriedenen Grinsen im Gesicht und einfach mitmachen musste.
Dementsprechend war die Luft sehr schnell endgültig zum Schneiden und der Schweiß floss in Strömen, so dass man wirklich von Hot Water Music als Motto des Abends sprechen konnte, zumal ja auch musikalisch da eine große Nähe besteht, wenn man Songs wie Black Friday nimmt. Da erinnerte wirklich vieles an die frühen Touren der Großmeister aus Gainesville.
Musikalisch wurden natürlich hauptsächlich die Songs von Not Like This geboten, das eine oder andere ältere  Stück wie (I Never Get) Winded von der Shitty Rambo EP kam auch dran. Nach knapp vierzig Minuten und Time Keeps On Slipping Into The (Cosmic) Future war eigentlich Schluss, aber für eine Zugabe in Form von Cry-Baby vom ersten Demo reichte es dann noch und zum Anwärter auf den Titel "Konzert des Jahres" natürlich auch.

Iron Chic
Wer sich mal anschauen möchte, ob ich nicht maßlos übertreibe und verstehen will, warum ich seit Freitag einfach immer wieder mal laut "I want to smash my face into that goddamn radio..." ausrufen möchte, dem seien die Videos empfohlen, die Marc gemacht hat.

Montag, 16. Mai 2011

Dead To Me

Dead To Me / All Aboard! / Insert Coin

13.05.11 Café Nova, Essen

Fast auf den Tag genau vor sieben Monaten spielten Dead To Me bereits im gemütlichen Café Nova und weil es ihnen scheinbar damals so gut gefiel, schauten sie einfach noch einmal vorbei.
Zunächst jedoch eröfneten Insert Coin den Abend mit einem "Hallo Essen Rock City". Nun, diese Anrede gebührt zwar eigentlich nur Solingen, aber woher soll man das in der musikalischen Provinz Recklinghausen schon wissen? Doch so provinziell waren zum Glück Insert Coin nicht. Musikalisch haute mich ihr doch sehr traditioneller Emorock - The Artist In The Ambulance kennen sie bestimmt in- und auswendig - zwar nicht besonders vom Hocker, aber der Sänger gab sich alle Mühe, das Publikum anzuwärmen und gute Laune zu verbreiten, was ihm auch gelang. Da gab es schon viel schlechtere lokale Vorbands.
Als Beispiel seien All Aboard! aus Mönchengladbach genannt, die danach spielten. Hier konnte man The Gaslight Anthem deutlich als Haupteinfluss raushören, für meinen Geschmack sicherlich keine schlechte Wahl und auch der raue, schnodderige Gesang klang recht gut, doch ellenlange Stimmpausen, überbrückt mit schlechten Humoreinlagen des Schlagzeugers, sorgten dafür, dass der Auftritt doch recht langweilig war. Die Band selber schien auch nicht besonders zufrieden zu sein, daher will ich das mal mit schlechter Tagesform entschuldigen.
Dead To Me hatte ich ja bereits letztes Jahr an gleicher Stelle und zuletzt vor zweieinhalb Wochen im Vorprogramm der Descendents gesehen und beide Male hatten sie mich überzeugt. Ihr Punkrock ist abwechslungsreich, mal kann man die Pixies, mal die leider komplett vergessenen Flop heraushören, verfügt aber immer über genügend Biss, um auch das Publikum in Bewegung zu halten. Und so war es auch an diesem Abend, nach kurzer Aufwärmphase ging es im sehr gut gefüllten Café Nova wieder ordentlich ab und das, obwohl Gitarrist Sam ständig mit Mikrofon-Problemen zu kämpfen hatte. Die Band ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und rockte gut 45 Minuten kräftig ab, wobei die älteren, straighten Songs im Vordergrund standen.
Neue Veröffentlichungen hatten sie zwar seit der Single Wait For It!, die sie letztes Jahr frisch zur Tour dabei hatten und von der sie Paystub spielten, nicht, aber immerhin gab es schon mal einen neuen Song zu hören, laut Setlist No Lullabyes betitelt und erst zum vierten Mal live gespielt. Ansonsten regierten die Klassiker von Cuban Ballerina, bei denen sich die Essener textsicher zeigten. By The Throat beendete den Auftritt mit einem Ausflug des Bassisten quer durchs Publikum.
Also von mir aus können sie in ein paar Monaten gerne wieder nach Essen kommen, denn diese Band kann man nicht oft genug sehen.

Dead To Me
Setlist:
True Intentions
Modern Muse
Splendid Isolation
Cause Of My Anger
Paystub
Arrythmic Palpitations
Ran That Scam
A Day Without A War
No Lullabyes
X
Don't Lie
Visiting Day
Something New
Little Brother
By The Throat

Johnny Foreigner

Johnny Foreigner / Young Legionnaire

12.05.11 Druckluft, Oberhausen

Bloc Party im Druckluft? Na ja, nicht ganz, aber immerhin der Bassist gab sich die Ehre, um mit seinem Nebenprojekt Young Legionnaire zusammen mit den vier jungen Hüpfern von Johnny Foreigner im Druckluft aufzuspielen.
Dank der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn traf ich erst gegen 21:20 am Druckluft ein, gerade noch rechtzeitig, als Young Legionnaire ihr Set begannen. Sänger und Gitarrist Paul Mullen war früher bei yourcodenameis:milo und Young Legionnaire klingen ehrlich gesagt ziemlich ähnlich, dank Mullens markanter Stimme immer an eine härtere Ausgabe von Placebo erinnernd, also absolut nicht nach Bloc Party. Ihr erstes Album Crisis Works ist erst vor wenigen Tagen erschienen, woran es auch liegen mag, dass kaum jemand die Band zu kennen schien, trotz der Bloc Party-Connection durch Bassist Gordon Moakes. Dennoch gefielen sie den nur gut 30 Anwesenden mit ihrer Mischung aus eingängigem Indierock mit manchmal härteren Anklängen, die der Hardcore-Frühphase von yourcodenameis:milo geschuldet zu sein scheinen. Nach einer guten halben Stunde beendeten sie mit dem vielleicht eingängigsten Albumtrack Chapter, Verse ihr Set und konnten zwar überzeugen, aber nicht begeistern, etwas zu distanziert wirkte ihr Auftritt.

Young Legionnaire
Das war dann bei Johnny Foreigner ganz anders. Man dachte noch, die Band sei mit den Vorbereitungen beschäftigt, Bassistin Kelley Southern stand mit umgehängten Instrument noch unbeteiligt vor der Bühne rum, als der Keyboarder plötzlich anfing zu spielen und Sänger Alexei Barrow ohne Mikrofon einfach mal Johnny Foreigner Vs You von ihrer neuen Single, übrigens in der netten Gimmick-Verpackung eines Frisbees erhältlich, anstimmte und dabei durch das kleine Café des Druckluft wanderte. Es war der vielleicht wunderbarste Opener eines Konzerts seit langem und zauberte bei den wenigen Anwesenden sofort ein Gute-Laune-Grinsen aufs Gesicht, das auch in den nächsten 45 Minuten nicht weichen sollte. Schon auf Platte machen Johnny Foreigner mit ihrer Mischung aus dynamischen Indierockern á la Hot Club De Paris wie What Drummers Get und klassischen Pavement Songs wie The Wind And The Weathervanes Spaß und live überzeugten sie ebenso, weil sie Spielfreude vermittelten und es scheinbar genossen, dass sie damit die eigentlich enttäuschend kleine Zuschauermenge begeisterten. Auch war Barrow Rampensau genug, um durch die Kommunikation mit dem Publikum auch hier ständig Pluspunkte zu sammeln.
Optisch wurde das gesamte Konzert untermalt durch bunte Comicsequenzen und zum letzten Song kamen dann noch einmal Paul Mullen an der Gitarre und ein Roadie mit Schlagzeug zur Unterstützung auf die Bühne und beendeten ein Konzert, das deutlich mehr Besucher verdient hatte, aber das hatte ich ja erst die Woche zuvor an gleicher Stelle bei Parts & Labor ebenfalls beklagt.

Johnny Foreigner

Sonntag, 8. Mai 2011

Parts & Labor

Parts & Labor

06.05.11 Druckluft, Oberhausen

Kaum ein Album hat mich dieses Jahr so umgehauen wie Constant Future von Parts & Labor. Es ist die perfekte Weiterentwicklung ihres Sounds und bietet nun auch noch die perfekte Popsong-Länge nach den manchmal etwas zu ausufernden Stücken des Vorgängers Receivers.
Nun stellten die vier New Yorker das Album auf Deutschland-Tour auch live vor und besuchten damit das Druckluft in Oberhausen, das nach seinem Umbau bei herrlichem Wetter die Leute zunächst draußen das Wochenende genießen ließ. Dabei konnte man der band schon beim Soundcheck zuhören, ehe es gegen zehn dann los ging und alles schnell ins Innere strömte.
Fractured Skies vom 2007er Album Mapmaker war der Opener, ehe im folgenden natürlich die neuen Stücke von Constant Future im Mittelpunkt standen. Da man für die Tour einen Gitarristen mit an Bord hatte, konnte sich Sänger Dan Friel auf seine Elektronik-Spielereien konzentrieren, wobei ihm immer wieder ein schüchternes Lächeln über das Gesicht rutschte, da das zunächst doch etwas verhaltene Publikum immer lauter Beifall klatschte. Nach knapp einer Stunde verließ die Band die Bühne, wobei es vor allem Schlagzeuger Joe Wong besonders eilig hatte und schnurstracks aufs Klo eilte.
Da es daher auch etwas dauerte, bis er wieder zurück auf kam, erzählte Dan Friel, wie es fast schon bei amerikanischen Bands inzwischen üblich ist, dass die Band längere Sets und vor allem Zugaben nicht gewohnt sei, da in den Staaten eine Spielzeit von nur 30 Minuten als normal angesehen wird.
Dann kündigten sie eine Cover-Version an und spielten Runaway von Kanye West. Aber damit war noch nicht Schluss, denn nach kurzer Beratung schnallte sich Friel die Gitarre um und erfüllte mit Fake Rain sogar noch einen Publikumswunsch, ein eindeutiges Zeichen, das ihm die Show genauso gut gefallen hat wie den rund 50 Anwesenden.
Und auch wenn ich mich wiederhole, aber wie schon vor zwei Jahren beim Auftritt im Gleis 22 ist es schade, dass diese fantastische Band nicht vor größerem Publikum spielt, denn verdient hat sie absolut.
Parts & Labor
Setlist:
Fractured Skies
Constant Future
Echo Chamber
Outnumbered
Wedding In A Wasteland
A Thousand Roads
The Gold We're Digging
Rest
Fake Names
Skin And Bones
Hurricane
Never Changer
Nowheres Nigh
Changing Of The Guard
-----------------------------
Runaway
Fake Rain