Thurston Moore / Tall Firs
04.12.11 UFA Filmpalast, Köln
Zum ersten Mal fand in Köln am ersten Dezember-Wochenende das Week-End Festival statt. An drei Tagen gab es im altehrwürdigen UFA Filmpalast auf dem Hohenzollernring Musik und Filme zu sehen und zu hören. Den sonntäglichen Abschluss bildete ein Auftritt der Sonic Youth-Legende Thurston Moore, der gerade durch Europa tourt, um sein Soloalbum.Demolished Thoughts vorzustellen.Das Vorprogramm bestritt das New Yorker Duo Tall Firs, dessen eine Hälfte Aaron Mullan seit Jahren für den Livesound von Sonic Youth verantwortlich ist. Die Stücke erinnerten an ruhige Yo La Tengo-Songs, wobei das Zusammenspiel der zwei Gitarren beeindruckte, die sich ständig in Rhythmus- und Lead-Arbeit abwechselten und so wie im Dialog wirkten. Bei drei Stücken wurden sie von Thurston Moores Schlagzeuger unterstützt, was den Liedern leider nicht gut tat, da die Drums wie ein Fremdkörper in diesem intimen Gespräch der Saiteninstrumente wirkten.
Thurston Moore |
Wie es ja eigentlich nicht anders zu erwarten ist, klingen Moores Lieder immer von der Melodieführung her nach Sonic Youth. Wirken sie auf Platte durch die akustische Instrumentierung manchmal für mich etwas arg zahm, so entfalteten sie live doch deutlich mehr Ecken und Kanten und es gab immer wieder spannende Momente zu bestaunen. Nach einer kleinen Lobrede auf die Riesenbratwurst vom Weihnachtsmarkt als Einleitung zu Psychic Hearts ging Thurston Moore samt Band nach gut 65 Minuten das erste Mal von der Bühne.
Doch es sollten noch zwei Zugaben folgen, ehe mit Staring Statues zum Abschluss noch einmal richtig gerockt wurde.
Es waren sehr kurzweilige 80 Minuten, die aber auch gerade in den lauteren Passagen den Wunsch weckten, dass die momentane Pause Sonic Youths nur eine vorübergehende ist, denn so großartig Thurston Moore mit seiner Band auch klang, das richtige Feedback elektrischer Gitarren konnte er nicht ersetzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen