Samstag, 21. Juli 2012

Nada Surf

Nada Surf / Me And Cassity

16.07.12 FZW, Dortmund

Nada Surf sind eigentlich seit Jahren Lieblinge der Freunde alternativer Gitarrenusik, wobei sie es allerdings durchaus immer mal wieder schafften, mit ihren Alben durchaus zu langweilen. Doch ihr aktuelles, Anfang des Jahres erschienenes Werk The Stars Are Indifferent To Astronomy knüpfte wieder nahtlos an Let Go oder The Weight Is A Gift an. Die eigentliche Tour dazu steht eigentlich erst für November an, doch Sommer ist Festival-Zeit und zwischen den Open-Air-Auftritten wurden noch einige besondere Club-Shows gesetzt, bei denen die Band ihre Songs im akustischen Gewand präsentieren wollte.
Wer vorher einen Abstecher zum Merch-Stand gemacht hatte, wusste, dass es eine Vorgruppe geben würde, für die anderen stellte sich Me And Cassity, eine Ein-Mann-Band mit Gitarre und Mundharmonika á la Bob Dylan, kurz als Dirk aus Hamburg vor.

Me And Cassity
Und dieser Dirk kam mir irgendwie bekannt vor. Sein vollständiger Name lautet Dirk Darmstädter und er macht seit Jahren Musik, ist solo aber nie wieder so bekannt geworden wie Ende der 80er mit seiner Band The Jeremy Days. Deren sanfter Indie-Pop ist inzwischen folkiger Americana-Musik gewichen, zwar mit Elan vorgetragen, aber doch auch sehr austauschbar und ohne richtigen Wiedererkennungswert. Doch Dirk ist dafür eine Rampensau und weiß, wie man ein Publikum unterhält. Das machte die gut 35 Minuten erträglich und brachte ihm starken Applaus des immer voller werdenden, da auch ausverkauften Clubs des FZW ein.

Nada Surf
Nada Surf sind in ihrer Grundbesetzung nur ein Trio, doch live verstärken sie sich gerne mit Gästen und so hatten sie heute zusätzlich Martin Wenk am Keyboard von Calexico und Doug Gillard von Guided By Voices an der Gitarre dabei. Optisch sticht eigentlich immer Bassist Dan Lorcas gewaltige Rats-Mähne raus, doch diesmal wusste auch Sänger Matthew Caws mit kleinen Teufelshörnern im Haar zu gefallen,.während Schlagzeuger Ira Elliott heute nur eine Art Obstkiste zur Verfügung hatte, auf der er im Hitergrund cool mit Sonnenbrille im an sich recht dunklen Club thronte.
Mit Clear Eye, Clouded Mind, dem Opener des neuen Albums, ging es gleich schmissig los und man merkte der Band an, dass sie in Partylaune war. Der Sound war ziemlich gut, nur Doug Gillards Gitarre war manchmal zu laut und übertönte den Rest. Martin Wenk griff auch manchmal zur Trompete und sorgte so für zusätzliche Effekte.

Nada Surf

Nach dem ältesten Song im Repertoire, 80 Windows vom Zweitling The Proximity Effect, folgte eines der  den ruhigsten, aber auch schönsten Lieder des Abends mit When I Was Young.


Kurz danach brauchte Bassist Dan eine Zigarettenpause und fast die komplette Band verließ mit ihm die Bühne, während Matt quasi allein mit Your Legs Grow den Gänsehaut-Höhepunkt des Abends lieferte.
Nach fast 90 Minuten verließen dann alle zu tosendem Applaus die Bühne, aber natürlich folgte noch eine Zugabe. Auf Zuruf eines Fans wurde kurzer Hand Blonde On Blonde gespielt, ehe dann mit Always Love mein Lieblingslied überhaupt von Nada Surf folgte. Zum Abschluss gröhlte dann der ganze Saal im Refrain "Fuck It!" bei einem ausufernden Finale zu Blankest Year mit, einem würdigen Abschluss eines großartigen Konzerts., das die Band auf ihrer elektrischen Tour im Gerbst kaum übertreffen kann.



Setlist:
Clear Eye, Clouded Mind
Waiting For Something
Happy Kid
What Is Your Secret?
Teenage Dreams
Weightless
Killian's Red
Whose Authority
Jules And Jim
Do It Again
80 Windows
When I Was Young
Hi-Speed Soul
Your Legs Grow
Looking Through
See These Bones
Inside Of Love
The Way You Wear Your Head
----------------------------------
Blonde On Blonde
Always Love
Blankest Year


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