Paws / This April Scenery
22.04.13 Zakk, Düsseldorf
Erinnert sich jemand an die Band Cable? Ihr grandioses Debütalbum Down-Lift The Up-Trodden lebte von dem treibenden Schlagzeugspiel Neil Coopers (jetzt bei Therapy?) und kam mir wieder bei manchen Stücken auf Cokefloat, der aktuellen CD der Glasgower Band Paws, in den Sinn. Bevor das Album erschien, waren die drei Schotten letztes Jahr im September im Vorprogramm der Japandroids zum ersten Mal in Deutschland unterwegs gewesen und hatten mich überzeugt, vor allem durch ihr Tier am Schlagzeug. Nun waren sie das erste Mal als Headliner unterwegs und spielten im kleinen Club des Zakk.Preisliste Paws (kein politisches Statement, sondern ein Versehen) |
Scheinbar rechnete man nicht mit sehr vielen Besuchern, denn nicht einmal die Theke war besetzt und so musste man sich für Getränke auf den Weg durch die leere, große Halle in die Kneipe machen. So hatte man allerdings eine gute Ausrede, nicht zu viel vom Set der Düsseldorfer Vorgruppe This April Scenery mitzubekommen. Deren klassischer Emo-Rock mit rhythmischen Bloc Party-Bröckchen klang nicht schlecht, allerdings passte die Stimme des Sängers für meinen Geschmack nicht so recht da rein und hatte einen auf Dauer nervenden Klang.
Da gefiel der leicht scheppernde Sound der Paws deutlich besser, auch wenn sie auf dem Album im Vergleich zu den EPs davor deutlich ruhiger, Sixties-poppiger klingen. Doch das wurde durch den rauen Live-Auftritt wett gemacht, denn da schimmerten immer wieder die punkigen Wurzeln durch. Und vor allem dem Drummer war eine Schau für sich, denn er spielte mit vollem Körpereinsatz, schien immer wieder von seinem Hocker abzuheben, um mit voller Wucht auf die Felle einzudreschen. Kein Wunder, dass vor der Bassdrum ein dicker Backstein lag, sonst hätte er sein Instrument wohl quer durch den Raum geprügelt.
Paws |
Das nicht besonders volle Zakk brauchte auch etwas um aufzutauen, bekam aber gerade noch rechtzeitig zur Zugabe noch einen kleinen Moshpit hin, was dann die Schotten sogar dazu bewegte, sogar noch ein zweites Mal auf die Bühne zurückzukehren, ehe dann nach einer guten Stunde endgültig Schluss war.
Cable kamen übrigens mit ihren späteren Alben nie wieder an ihren Erstling heran, auch weil Neil Cooper da schon nicht mehr in der Band war. Paws sollten ihren Schlagzeuger daher unbedingt behalten.
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