The Thermals / The Coathangers
03.04.11 Gebäude 9, Köln
Vor über einem halben Jahr veröffentlichten The Thermals ihr aktuelles Album Personal Life, auf dem sie auch erstmals ruhigere Töne anschlugen und sogar Songs jenseits der Vier-Minuten-Grenze aufnahmen, für ihre Verhältnisse also geradezu Rockopern. Nun hatte man endlich Gelegenheit zu sehen, ob sich auch live etwas geändert hat, oder ob The Thermals immer noch die großartige Partyband sind, als die ich kennen und lieben gelernt habe.Doch zunächst traten vier weibliche Kleiderbügel auf die Bühne des ausverkauften Gebäude 9. The Coathangers kann man durchaus in den Riot Grrl-Kontext einordnen, manchmal recht simple Garagenmucke, mal etwas softer wie die Vivian Girls, mal mit Sleater-Kinney-Referenzen, vor allem wenn die optisch beeindruckende Schlagzeugerin los röhrte und manchmal auch an den Elektropunk der Goldenen Zitronen erinnernd, wenn das Keyboard im Vordergrund stand. Dazu wurden ab der Hälfte ihres gut 40minütigen Sets wild die Instrumente gewechselt, was eigentlich nach einer unterhaltsamen, abwechlungsreichen Show klingt. Beim Publikum kamen sie auch sehr gut an, nur bei mir nicht, da ich einfach zu sehr vom Gesang genervt war. War das Gebrülle der Drummerin noch halbwegs erträglich, ging das schrille Gekeife und Gekreische (sorry, Gesang kann ich das wirklich nicht nennen) der Gitarristin für meine Ohren gar nicht. Aber den meisten Anwesenden gefiel es offensichtlich und auch die Band schien auf der Bühne großen Spaß zu haben
Nach kurzer Umbaupause begannen dann The Thermals um kurz vor zehn gleich mit Time To Lose von ihrem ersten Album More Parts Per Million und deuteten so gleich an, dass es ein Abend voller Hits werden würde. In den gut 60 Minuten bretterten sie 24 Songs runter, wobei der Schwerpunkt im Gegensatz zur letzten Tour deutlich stärker auf älteren Stücken lag. Und spätestens bei Our Trip waren die Kölner auch richtig aufgetaut und gingen mit, wobei es trotz ausverkauften Hauses angenehm geräumig vor der Bühne war.
Mein persönliches Highlight des Abends war aber Never Listen To Me, bei der Kathys Gesang im Refrain stärker als auf Platte zum Tragen kam und dem Lied einen umwerfenden Pop-Charme verlieh.
Es war ein großartiges Konzert, das viel besser zu dem herrlichen Frühlingswetter des Vortages gepasst hätte als zu diesem trüben, verregneten Sonntag Abend. Aber so haben The Thermals noch einmal die Sonne in die Herzen der Zuschauer zurück gebracht.
Setlist:
Time To Lose
Returning To The Fold
I Don't Believe You
It's Trivia
Brace And Break
We Were Sick
I Let It Go
Our Trip
Every Stitch
Not Like Any Other Feeling
Never Listen To Me
Here's Your Future
I Might Need You To Kill
An Ear For Baby
A Stare Like Yours
Power Lies
Your Love Is So Strong
St. Rosa And The Swallows
How We Know
Overgrown, Overblown
Now We Can See
A Pillar Of Salt
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Back To Gray
No Culture Icons
The Thermals |
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