Montag, 31. Oktober 2011

Mogwai

Westend Indoor 2011

w/ Mogwai / Bohren & Der Club Of Gore / Long Distance Calling

30.10.11 FZW, Dortmund

Der Abschluss des diesjährigen Westend Indoor Festivals im FZW stand im Zeichen sonntäglicher Besinnlichkeit, dreimal (überwiegend) instrumentale Musik, damit kein Gesang (oder gar Gekreische) die Stimmen im Kopf stören konnte, höchstens lautes Gitarrendröhnen, um mit den Katernachwehen vom Wochenende perfekt zu harmonieren.
Long Distance Calling aus Münster begannen pünktlich um 19:45 und wurden so Opfer der Pflege sozialer Kontakte, die man noch in der Bar des FZW beim Bier betrieb.
Um 21:00 stellte sich dann die Frage, wie denn Bohren & Der Club Of Gore und die Kameras vom WDR Rockpalast zusammenfinden würden. Ist Licht doch zum Filmen eigentlich unerlässlich, ist es für die Herren vom Club Of Gore eher lästig, finden deren Konzerte doch eigentlich in bestuhlter Dunkelheit statt. Scheinbar verfügt der WDR über sehr lichtempfindliches Equipment, denn tatsächlich war die Beleuchtung minimal, die Bassdrum als "heller" Punkt sowie dezente Spots untermalten den "Dreiklang aus Tanz, Wurst und Bier" (O-Ton) optimal. Wie immer waren die Ansagen zwischen den Stücken ein herrlicher Kontrapunkt zu der Musik, Sätze wie "Bin ich emotional gefestigt genug, meine schwarzen Wände grau zu streichen?" (aus der Einleitung zu Still am Tresen) sorgten für Heiterkeit, so stellt man sich einen Helge Schneider beim Therapeuten vor. Auch bei der Länge ihres Sets bewiesen Bohren ihre Eigenwilligkeit, ließen sie den eigentlich laut Ablaufplan eingeräumten 50 Minuten noch Midnight Black Earth folgen und spielten so eine gute Stunde. Wie sich der Auftritt in bewegten Bildern macht, kann man demnächst im Rockpalast sehen.

Bohren & Der Club Of Gore
Schon beim folgenden Umbau konnte man dann erkennen, dass es nicht so düster weitergehen sollte, denn die Leuchtkraft der Scheinwerfer wurde schon einmal ausgetestet. außerdem hing eine große Leinwand über der Bühne für diverse Projektionen bereit. Diese optische Untermalung kam auch direkt beim opener White Noise sehr schön zur Geltung.

Mogwai
In den folgenden gut 80 Minuten wechselten sich immer wieder ältere Stücke mit den Titeln vom grandiosen diesjährigen Album Hardcore Will Never Die, But You Will ab.Gerade die neuen Stücke in ihrer rhythmischen Vielfalt ließen für mich die älteren Songs etwas verblassen und wenn dann auch noch wie bei How To Be A Werewolf im Hintergrund das tolle Video mit der Radfahrt ins Licht lief, war es schon sehr beeindruckend. Zumal der Sound sehr gut war, auch wenn es für meinen Geschmack bei den krachenden Passagen noch etwas lauter hätte sein können. Hier fehlte dem Auftritt etwas der Druck und die Urgewalt, die mich im März in Frankfurt noch umgehauen hatte, insbesondere weil erneut Mogwai Fear Satan als letzter Song gespielt wurde.
So war es ein gutes, aber nicht überragendes Konzert, wobei atmosphärisch sogar Bohren & Der Club Of Gore leicht die Nase vorn hatten, optisch und akustisch sich aber Mogwai beugen mussten.

Mogwai

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