Mittwoch, 8. August 2012

We Were Promised Jetpacks


We Were Promised Jetpacks / Astairre

06.08.12 Grammatikoff, Duisburg

Muss es wirklich immer Köln sein? Letztes Jahr stellten We Were Promised Jetpacks auf der Fat Cat Tour bereits kurz vor der Veröffentlichung ihr neues Album In The Pit Of The Stomach im Gebäude 9 vor. Und als ihre Tourdaten für September bekannt wurden, stand schon wieder ein Termin im gleichen Club an. Doch zum Glück quetschten sie zwischen einige Festivalauftritte noch dieses Konzert im Duisburger Grammatikoff, das eine willkommene Alternative darstellte. Denn da der Kölner ungern seine Stadtgrenzen verlässt, war die Wahrscheinlichkeit groß, das letztes Jahr sehr nervige Publikum diesmal nicht ertragen zu müssen und außerdem versprach das Grammatikoff einen ungleich besseren Sound als das Gebäude 9.
Eine Vorgruppe war nicht angekündigt und so waren wir überrascht, als kurz nach halb neun drei junge Burschen die Bühne betraten, die offensichtlich keine Schotten waren. Wenn man sehr wohlwollend ist, könnte man die Musik von Astairre als eine Mischung aus Madsen und Two Door Cinema Club bezeichnen und damit sogar einer Band wie Madsen Unrecht tun. Sorry Astairre, aber mir gefiel euer Auftritt überhaupt nicht. Die Bühnenposen aus dem VHS-Kurs Rockpalast wirkten manchmal noch unfreiwillig erheiternd, aber wirklich jedes Lied nach Schema F mit einem uninspirierten Gitarrensolo zu beenden, langweilte sehr schnell. Doch das Duisburger Publikum spendete artig Beifall, so dass meine Meinung hier nicht repräsentativ sein mag.
Nachdem die Jetpacks nach den Ermüdungserscheinungen der ellenlangen Touren zum ersten Album These Four Walls sich letztes Jahr mit dem sperrigeren Nachfolger wieder deutlich erholt präsentiert hatten, war die Vorfreude allein schon wegen der tollen Akustik groß.

We Were Promised Jetpacks

Kurz nach halb elf eröffneten sie ihr Set mit Short Bursts und hatten schon gewonnen. Selbst einen Meter vom Mikro entfernt füllte Adam Thompsons Stimme das gut aber dennoch überschaubar gefüllte Grammatikoff und auch die Gitarren klangen gewaltig, ohne dabei jedoch die Schmerzgrenze zu überschreiten. Im Wechsel wurden Stücke der beiden Alben gespielt, die Band wirkte dabei fast introvertiert, aber alles andere als schlecht gelaunt, schien es sogar angenehm zu finden, dass die Zuschauer zwar begeistert tanzten und manchmal auch mitklatschten, waren aber nicht so genervt davon wie das Jahr zuvor in Köln, was man am Ausbleiben von bissigen Kommentaren merkte.


Einzig Quiet Little Voices, was vom Publikum mit lautem Jubel begrüßt wurde, wirkte etwas lustlos runtergespielt, als ob die Jetpacks es langsam leid wären, ihr bekanntestes Lied ständig zu spielen. Doch das sei ihnen verziehen, denn es wurde durch großartige Versionen der neuen Stücke, vor allem Picture Of Health und Pear Tree, mehr als wett gemacht.
Nach einer Stunde dann nahte das Ende mit dem majestätischen It's Thunder And It's Lightning, dem traditionell keine Zugabe folgte, das aber auch keine Wünsche offen ließ.


Wer also ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead Anfang Oktober in Nordrhein-Westfalen sehen möchte, dem lege ich wärmstens den Termin im Grammatikoff nahe, denn es muss nicht immer Köln sein (auch nicht Münster).

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