Kurz nachdem ich mir die Karte für das Düsseldorfer Konzert gesichert hatte, kündigten Turbostaat noch einen Nachschlag in Form einer Show in Essen an, fast genau ein Jahr nach dem Auftritt in der Zeche Carl. Und da man auf einem Bein bekanntlich schlecht stehen kann, nahm ich diesen Termin auch noch mit. Im Gegensatz zum Saunabesuch in der Tube war das Café Nova nicht im Vorfeld ausverkauft und versprach so auch auf Grund des geräumigeren und höheren Konzertsaals ein deutlich entspannteres Hörvergnügen.
Doch zunächst waren wieder Gitarren aus dem Zonenrandgebiet NRWs angesagt, diesmal aus Bielefeld unter dem Namen Krawehl. Vor gut zwei Jahren hatte ich sie bereits einmal im Vorprogramm von RVIVR gesehen und beschrieb sie damals als die "ostwestfälischen Captain Planet". Ich weiß nicht, ob sie ihren Stil seitdem merklich geändert haben, jedenfalls klangen sie dieses Mal mehr nach Hot Kettcar Music. Das gefiel erneut und eine gewünschte Zugabe verweigerte nur der Mischer, denn auf die zaghafte Frage des Bassisten, ob sie noch Zeit für ein Liedchen hätten, gab er eine negative Antwort.
Wieder gegen viertel vor zehn begannen Turbostaat wie zwei Tage zuvor in Düsseldorf. Man merkte sofort den Unterschied, den die geräumigere Lokalität machte.Während in der Presswurstbaracke The Tube durch die Enge jede Bewegung per Domino-Effekt auch eine des Nebenmanns erzeugte und so sofort das ganze Publikum in Bewegung war, dauerte es in Essen etwas, bis die Masse der Massenträgheit trotzte und dann aber auch entsprechend abging. Die Band schien auch ob der größeren Bühne deutlich entspannter zu sein, was jedoch der Qualität des Auftritts nicht abträglich war. Und spätestens bei Insel und dem rausgebrüllten "Husum, verdammt!" war auch klar, dass alle brav ihren Text gelernt hatten.
Auch der neue Sohnemann Heinz wurde wieder ins kalte Wasser geworfen samt Elternsprechtag rund ums Schlagzeug. Erneut war nach einer knappen Stunde Schluss, doch diesmal erfolgte keine öffentliche Beratung über die Zugabe, man schien sich bereits im Vorfeld auf das gleiche Set wie am Donnerstag geeinigt zu haben. Kurz vor elf war dann endgültig Das Island Manöver abgehakt, denn Ende April nächsten Jahres steht schließlich der Feldzug mit noch namenlosem neuen Album an, die Vorfreude darauf wurde jedenfalls mit diesen beiden kanckigen Konzerten geweckt.
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