Donnerstag, 28. Februar 2013

Villagers

Villagers / Luke Sital-Singh

23.02.13 Gebäude 9, Köln

Vor zwei Jahren sahen wir Elbow in Glasgow und die uns damals unbekannte Vorgruppe Villagers gefiel uns ausgesprochen gut. Nun hatten die Iren um den kleinen Frontmann Conor O'Brien endlich ihr zweites Album veröffentlicht und gingen prompt damit auf kurze Deutschland-Tour.
Entgegen meiner Erwartungen auf Grund der guten Kritiken war das Gebäude 9 an diesem Samstag Abend nicht ganz ausverkauft, aber um zu Beginn der Tagesschau schon angenehm gefüllt. Statt Nachrichten gab es einen indisch-stämmigen Londoner namens Luke Sital-Singh, der pünktlich um acht Uhr die Bühne betrat und zunächst zur elektrischen Gitarre griff.

Luke Sital-Singh
Mit nur einer EP im Gepäck bestritt er das Vorprogramm und eröffnete sein Set gleich mit I Have Been A Fire, dem vielleicht schönsten Song daraus, ehe für die übrigen Stücke zur akustischen Gitarre wechselte. Eine gute Wahl als Opener, denn seine Stimme, die von leisem Säuseln mühelos zum Orkan anwuchs, zog die Anwesenden gleich in ihren Bann. Überhaupt war das Publikum für Kölner Verhältnisse ungewöhnlich aufmerksam und ruhig bei einem Support-Act, der sich seinen Applaus redlich verdiente und sicher auch viele CDs nach dem Konzert verkauft haben dürfte. Nach einer guten halben Stunde beendete er seinen Auftritt mit Fail For You und versagt hatte er ganz bestimmt nicht.


Danach musste man nicht bis zur Ziehung der Lottozahlen warten, sondern um 21 Uhr kamen die fünf Musiker der Villagers auf die Bühne. Conor O'Brien ist ein klassischer Geschichtenerzähler, der problemlos alleine mit seiner akustischen Gitarre seine Lieder zum Besten geben könnte, doch gerade das Zusammenspiel mit dem Rest der Band macht aus der folkigen Grundstruktur der Songs etwas Besonderes und gerade live passten auch die rhythmischen Spielereien, die das neue Album {Awayland} bei den ersten Durchgängen unzugänglicher erschienen ließen, zusammen und verliehen den Stücken fast schon hypnotische Wirkung.

Villagers
Zumal sah die Setlist einen nahezu ständigen Wechsel zwischen den neuen Liedern und Songs vom ersten Album Becoming A Jackal vor, was abwechslungsreich wirkte und zugleich demonstrierte, dass die neuen Stücke immer noch klassische Villagers-Songs sind, man nur musikalisch neue Horizonte entdeckt hat. O'Brien wirkte bisweilen wie ein junger Rolo McGinty von den Woodentops, wie er über die Bühne hüpfte und dabei immer wieder Laute ausstieß.


Zur ersten Zugabe erschien er dann allein und spielte solo That Day und so schön der Song auch klang, fehlte hier doch die Band und bestätigte den Eindruck, dass O'Brien zwar der unumstrittene Kopf der Band ist, aber scheinbar erst mit den anderen Musikern im Zusammenspiel seine ganze Stärke entfalten kann.
Obwohl die Band erst zwei CDs veröffentlicht hat, spielte sie fast 90 Minuten und beendete ein tolles Konzert mit ihrer ersten Single On A Sunlit Stage, zusammen mit der B-Seite Memoir die zwei Songs im Set, die nicht von den Alben waren.


Man merkte der Band an, dass sie ihre erste Headliner-Tour seit fast drei Jahren genossen und auch nach dem Konzert nahmen sie sich reichlich Zeit, um am Merchstand zu stehen und sich mit kleinen Mädchen ablichten zu lassen. Es sei ihnen von Herzen gegönnt.

Setlist (heimlich abgeschrieben von den netten Leuten von White Tapes)
Grateful Song
Home
Passing A Message
The Meaning Of The Ritual
Set The Tigers Free
The Bell
Memoir
The Pact (I'll Be Your Fever)
Earhtly Pleasure
Judgwment Call
Nothing Arrived
Rhythm Composer
Becoming A Jackal
The Waves
Ship Of Promises
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That Day
In A Newfound Land You Are Free
My Lighthouse
On A Sunlit Stage


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