...And You Will Know Us By The Trail Of Dead / Wovenhand
02.08.13 FZW, Dortmund
FZW klingt doch fast wie FCKW, dem inzwischen verbotenen Kältemittel in Kühlschränken. An einem der heißesten Tage des Jahres drohte im ausverkauften Club des FZW nicht gerade Unterkühlung. Da der Club allerdings quasi im Keller liegt, war die Wand rechts vor der Bühne angenehm kühl, so dass es sich hier aushalten ließ.Um viertel vor neun betraten Wovenhand die Bühne und es war schon recht voll, da einige nur wegen David Eugene Edwards den Weg ins FZW gefunden hatten. Ich hatte 16 Horsepower vor 15 Jahren beim Pinkpop das erste Mal live gesehen und danach noch einmal auf der Tour zum wohl besten Album Secret South im Bahnhof Langendreer. Wovenhand hingegen, Edwards' Nachfolgeprojekt, ging irgendwie an mir vorbei und sein Name fiel mir eher zufällig wieder auf, da er nun auch bei Crime & The City Solution spielt, deren Comeback-Album American Twilight bislang eines meiner Highlights des Jahres ist. Dort teilt er sich den Gitarren-Job mit Alexander Hacke von den einstürzenden Neubauten, der im Gegenzug das aktuelle Wovenhand-Album The Laughing Stalk produzierte.
Wovenhand |
Man ahnt es vielleicht bei soviel Wikipedia-Wissen, aber der Auftritt von Wovenhand konnte mich nicht so richtig fesseln. Mir fehlte etwas die Finsternis und das religiöse Pathos von 16 Horsepower und zudem musste ich beim Gitarrensound manchmal, man möge es meinen mit David Eugene Edwards' Werk nicht so vertrauten Ohren nachsehen, an The Cult denken. Dafür konnten Bassist und Schlagzeuger für ihre tolle Rhythmus-Arbeit Pluspunkte sammeln, so dass der insgesamt 45minütige Auftritt keine Qual war. Der anhaltende Applaus des übrigen Publikums zeigte auch, dass ich mit meiner Meinung wohl eher in der Minderheit war.
Trail Of Dead sind nun innerhalb der letzten zehn Monate das dritte Mal auf Tour, so dass man sich im Vorfeld schon fragen durfte, ob sich ein erneuter Besuch wirklich lohnen würde. Aber dafür waren die Auftritte in Duisburg und Düsseldorf zu überzeugend gewesen, als dass man sich die Band vor der Haustür entgehen lassen konnte.
Setlist Trail Of Dead |
...And You Will Know Us By The Trail Of Dead |
Bassist Autry warf sich gleich zweimal ins Getümmel vor der Bühne, wovon sich Jason Reece wohl inspirieren ließ und bei Caterwaul die Gitarre zur Seite legte und nur mit Mikro ebenfalls durchs Publikum wanderte. Das hatte sich von den mittlerweile doch sehr hohen Temperaturen im Club nicht beeindrucken lassen und den ganzen Auftritt durch bereits eine Party gefeiert und wild mitgetanzt. Erst nachdem Conrad Keely nach gut 70 Minuten Totally Natural alleine auf der Gitarre ausklingen ließ und seinen Bandkollegen von der Bühne folgte, kam scheinbar der Hitzeschock.
Zum Glück hatte die Band scheinbar eh nicht vorgehabt, eine Zugabe zu spielen, so schnell wie das Saallicht anging und Musik vom Band ertönte. Erleichtert und erschöpft strömten alle in die inzwischen kühlende Nacht nach einem knackig-kurzem, aber gerade deshalb so guten Auftritt.
Das allerletzte Highlight gab es dann noch am Merch-Stand zu beobachten, als Conrad eine LP von einem Fan geschenkt bekam und sich begeistert zeigte. Offensichtlich fehlte ihm Lieder der Berge von Heino noch in seiner Sammlung.
Setlist ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead:
It Was There That I Saw You
How Near How Far
Catatonic
Up To Infinity
Flower Card Games
Another Morning Stoner
Spiral Jetty
Weight Of The Sun (Or The Post-Modern Prometheus)
Homage
Will You Smile Again?
Aged Dolls
A Perfect Teenhood
Caterwaul
Totally Natural
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