Sonntag, 18. August 2013

Eddie Spaghetti

Eddie Spaghetti

14.08.13 Soul Hellcafé, Essen

Bescheidenheit war noch eine Eigenschaft der Supersuckers, bezeichnen sie sich doch selbst als "greatest rock'n'roll band in the world" und das natürlich nicht ganz zu Unrecht. Sänger und Rampensau deluxe Eddie Spaghetti tourte nun zum zweiten Mal solo durch die Lande und da durfte man gespannt sein, ob er auch alleine die Bühne so gekonnt beherrscht wie mit seiner Viererbande.
Auftakt seiner Deutschland-Auftritte war die gemütliche Rock'n'Roll-Kneipe Soul Hellcafé in Essen, seit gut einem Monat erst wiedereröffnet. Die kleine Bühne am Ende des Raumes war bis auf einen Mikrofonständer und einen Gitarrenkoffer leer, denn Eddie verkaufte noch selber am Merchstand am Fenster T-Shirts und sein neues Soloalbum The Value Of Nothing.

Eddie Spaghetti

Um 20:45 ging er dann rüber auf die Bühne, schnallte sich die Akustikgitarre um und eröffnete sein Set mit Empty, einem der Highlights des neuen Albums. Eine Setlist hatte er nicht, denn er machte danach sofort klar, wie der Rest des Abends laufen sollte. Man rief ihm einfach seine Wunschlieder zu und dann spielte er sie. Und um sicher zu stellen, dass die Lieder auch gebührend beklatscht wurden, beendete er jeden Song mit einem Cha Cha Cha, das als Signal für aufbrandenden Jubel zu verstehen sei, eine schon mit den Supersuckers erfolgreich praktizierte Methode. Das mache den Abend doch viel angenehmer für das Publikum und auch für ihn, so seine verschmitzten Worte. Und da der Großteil des Sets ja ein Wunschkonzert war, reagierte der volle Laden auch brav und johlte nach jedem Stück munter los.


Da zudem Eddies Album keine traditionelle Country-Platte wie noch Must've Been High von den Supersuckers geworden ist, sondern auch ohne fette Gitarren eher rockt, passten auch die neuen Songs, die er zwischendurch immer mal einstreute, sehr gut in den Gesamtrahmen und waren keine Stimmungstöter.
Eddie, stilecht mit Cowboyhut und Sonnenbrille und zudem mit einem dichten Vollbart, als wolle er sich bei den Eels bewerben, haute so Hit an Hit wie Marie oder Creepy Jackalope Eye raus, ehe er nach gut einer Stunde so langsam zum Ende kam. Zunächst kündigte er Pretty Fucked Up als letzten Song an, um direkt danach einfach auf der Bühne zu bleiben, sich mit dem Rücken zum Publikum kurz abfeiern zu lassen und dann als Zugabe auch noch Born With A Tail rauszuhauen.


Danach ging er dann direkt wieder zum Merchstand, um sein auf Wunsch handsigniertes Vinyl an den Mann zu bringen. Ein kurzweiliger, sehr unterhaltsamer Abend mit einem Viertel der größten Rockband der Welt, die nächstes Jahr wieder komplett und dann auch mit neuem Album auf deutschen Bühnen zu Gast sein wird.
Cha Cha Cha!


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