Sonntag, 6. Oktober 2013

EA 80

EA 80

03.10.13 Gleis 22, Münster

Wenn eine Band so "intensiv" tourt wie EA 80, liegt der letzte Besuch im Gleis 22 auch mal gerne 22 Jahre zurück, damals noch eine Etage höher im JiB. Andererseits war so die Freude besonders groß, so dass das Gleis bereits zwei Wochen vorher restlos ausverkauft war. Keine störende Vorgruppe, sondern direkt mit dem Gladbacher Urgestein ging es kurz vor halb zehn los.

EA 80

Die Auftritte der letzten Jahre, die ich von EA 80 gesehen habe (z. B. 2010 im AK 47 oder letztes Jahr im Bahnhof Langendreer), waren kompakter als noch zu früheren Zeiten, ich erinnere mich da an einen Auftritt im Aquarium in Mönchengladbach, der wegen technischer Probleme abgebrochen werden musste...nach zweieinhalb Stunden. Auch wirkte vor allem Junge in Stimmung für aggressive Rockmusik, so wie er manchmal seine Gitarre unter wilden Zuckungen malträtierte. Der Schwerpunkt lag bei den Stücken des nach knapp zwei Jahren noch brandaktuellen Albums Definitiv: Nein!, doch gab es dazwischen natürlich Altbekanntes wie Guru Mosh und sogar einen ganz neuen Song, mit der bitte versehen, diesen doch nicht aufzunehmen und auf YouTube zu stellen, da es wohl noch nicht die finale Fassung sei.


 Trotz der nominell vollen Hütte herrschte vor der Bühne übrigens kein übermäßiges Gedränge, so dass Junge auch ausgiebig im Publikum spielte, bei Definitiv: Nein! sogar mit Mikrofonständer und Drumstick. Schon bei Licht hatte er gebeten, die Saalbeleuchtung einzuschalten, da er auch gerne mal die hinteren Reihen sehen wolle, so dass es auch ein helleres Konzert war als sonst.
Nach gut einer Stunde wurde eine kurze Pause angekündigt, der dann nur noch ein allerdings längeres Stück folgen würde. Die Suche, neben Fort Von Krank mein Favorit des aktuellen Albums und sicher einer der eindrucksvollsten Songs, den sie je geschrieben haben, hätte ein perfektes Ende des Konzerts sein können, da man diesen Schlusspunkt eigentlich nicht toppen kann.

EA 80

Doch EA 80 schafften das diesmal. Sie kamen für viele überraschend überhaupt noch einmal zu einer Zugabe auf die Bühne, baten um Löschung des Saallichts, zogen dann die Vorhänge vor der Bühne zu und spielten dann Häuser für ein im Dunkeln stehendes Publikum, von diesem ausgerechnet am Tag de deutschen Einheit durch eine Stoffmauer getrennt, eine passendere Live-Umsetzung für die Zeilen "Mein Haus ist schwarz und es steht allein, es hat keine Fenster und es kommt niemand rein" kann man sich kaum vorstellen.
Wir sehen uns 2035 wieder in Münster.

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