Off With Their Heads / Social Distrust / Goodbye Fairground
05.09.13 The Tube, Düsseldorf
Das halbe Dutzend ist voll. Das sechste Jahr in Folge kamen Off With Their Heads nach Deutschland und jedes Mal habe ich sie irgendwo auf der Tour gesehen.Diesmal spielten sie zum ersten Mal in Düsseldorf und dort in dem kleinen Altstadt-Schlauch namens The Tube, vor dem gerade ein Bagger Station machte, so dass die gemütliche Kippe vor dem Konzert anstrengend wurde, da sich immer wieder normale Feierabend-Säufer an diesem heißen Spätsommer-Abend durch den engen Weg zwischen Baustelle und Tube-Tür quetschten.Goodbye Fairground |
Also ging ich recht früh ins Innere und wurde zudem mit kühler, ventilierter Luft belohnt. Kurz vor neun begannen dann Goodbye Fairground ihr Set. Die Essener spielten heute auf Grund einer Knieverletzung ihres zweiten Gitarristen nur zu viert und setzten daher konsequent ihre Selbsteinschätzung vom Auftritt in Oberhausen um, dass sie eine Punkband seien. Alles klang etwas rauer, aber die Qualität der Songs sorgte dafür, dass es nicht zu zerschrammelt wirkte. Sänger Benjamin hatte zwar noch ausreichend Platz, um den ganzen Auftritt vor statt auf der Bühne zu verbringen, dennoch standen genug auch textsichere Fans vor der Bühne.
Das machte wie immer sehr viel Spaß.
Social Distrust |
Danach kamen dann Social Distrust aus dem Sauerland (wenn man schon laut seiner Facebook-Seite aus einem Kaff wie Flape kommt, sollte man die Kuh auch beim Namen nennen) und so klangen sie auch. Sie wollten wie dreckiger Garagen(punk)rock aus Skandinavien klingen, aber irgendwie zündete das alles nicht bei mir. Bei der ersten Deutschland-Tour von Off With Their Heads im Oktober 2008 spielten sie auch bereits mit ihnen im AZ Mülheim und damals gefielen sie mir besser.
Off With Their Heads |
Als dann um 22:40 Off With Their Heads anfingen, war von frischer Luft im Tube nichts mehr zu spüren und auch räumlich war es plötzlich etwas beengter. Aber Platz zum Pogen wird halt einfach gruppendynamisch selbst geschafft und so purzelten schon zu den ersten Tönen alle mal direkt durcheinander, was die Schweißproduktion sofort noch einmal kräftig in die Höhe trieb. Es war aber auch einfach unverschämt von der Band, einfach nur Hits zu spielen, dass man automatisch mitsingen musste.
Da am Anfang vor allem der Mikrofonständer des Bassisten ein paar Mal fast umgerempelt wurde, kam ein praktisch veranlagter Herr mit einer in Punk-Kreisen eher weniger verbreiteten Atze-Schröder-Minipli-Frisur auf die Idee, doch einfach den Ständer mal eben von der Bühne zu nehmen und an die Seite zu stellen. Der Basser schaute zwar etwas verdutzt drein, sah dann aber auch den Vorteil dieser Räumungsaktion ein.
Bei der Songauswahl standen natürlich einige Stücke vom neuen Album Home auf dem Programm, die sich live auch nahtlos ins übrige Oeuvre der Band einreihten, wird doch der Weg von In Desolation konsequent fortgeführt. Off With Their Heads sind ihrem Rezept von rotzigen, aber dennoch sehr eingängigen Songs im Stile von J Church treu geblieben und noch weit davon entfernt, sich in die Selbstreproduktionsmaschinerie von Bad Religion zu verfangen. Auch wenn zwischendurch das Schlagzeug fast auseinander zu fallen drohte, hielt es bis zum Ende nach knapp einer Stunde durch. Clear The Air war nicht nur der Schlusspunkt, sondern auch der Plan, denn frische Luft konnte jeder nach diesem Saunatrip auch gebrauchen.
Völlig verschwitzt aber zufrieden ging es nach draußen an die frische Luft. Nächstes Jahr dann aufs Neue irgendwo.
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