Sonntag, 17. November 2013

HDQ

HDQ / In Tradition

14.11.13 Panic Room, Essen

Geht es um britischen Punk, der nicht in die (für mich) unsägliche 77er Schublade gehört, sind Leatherface das Maß aller Dinge. Eine der Bands, aus denen Leatherface hervorging, waren HDQ, die ihr erstes Album 1985 veröffentlichten und bei denen Gitarrist Dickie Hammond und Schlagzeuger Andrew Laing spielten.
Nach Jahren der Pause sind HDQ mit neuem Album Lost In Translation wider da und passenderweise auch direkt in Deutschland auf Tour.

HDQ

Der Panic Room ist eine nette Rock'n'Roll-Kneipe am Viehofer Platz, direkt zwischen dem Café Nord und dem Turock. Mitten im Laden steht ein amerikanischer Schlitten, die Bühne ist direkt rechts neben dem Eingang. Gegen 21:30 Uhr wird sie von den fünf Bengeln von In Tradition geentert. Bei ihrem Auftritt im Vorprogramm von Idle Class und Goodbye Fairground im Druckluft haben sie mich alles andere als überzeugt, was sich an diesem Abend nicht wirklich änderte. Allerdings ist positiv anzumerken, dass in ihrem erneuten unsäglichen Lob auf die 90er diesmal auf Coco Jambo verzichteten und stattdessen No Limit von 2 Unlimited verwursteten. Und das als Verbesserung zu würdigen sagt alles.

HDQ

Von der alten Besetzung sind bei HDQ noch Sänger Dave Golledge und Gitarrist Dickie Hammond dabei, also das kreative Gerüst. Dazu gesellen sich inzwischen drei Jungspunde, von denen Schlagzeuger Skruff Owen auch schon zuletzt bei Leatherface mitwirkte.
Los ging es mit dem Titelstück vom neuen Album und es machte gleich klar, dass die Herren Hammond und Golledge ihren Stil über die Jahre natürlich nicht verändert haben. Sie schaffen es immer noch, Melodie und Härte so zu mischen, dass das Gute-Laune-Grinsen von ganz alleine kommt. Schwerpunkt des Sets war natürlich das neue Album, immer wieder unterbrochen von alten "Hits" und einer Coverversion, wobei Monotone im Original von The Jones ist und das auch nur ein Nebenprojekt von HDQ und Leatherface war.


Golledge präsentierte sich dabei als sportliches Energiebündel, der immer noch trotz grauer Haare über die Bühne sprang, während Hammond seine zahlreichen Pfunde nur selten bewegte. Und obwohl der Besuch nicht sehr zahlreich war, es dürften nur so ca. 40 Leute im Panic Room gewesen sein, zeigte sich die Band gut gelaunt und offenbar dankbar, nach all den Jahren der Abstinenz überhaupt noch ein Publikum anzusprechen.
Nach einer Dreiviertelstunde verließ das Quintett zum ersten Mal die Bühne, kam aber noch einmal für zwei Songs wieder, ehe dann kurz nach elf alles vorbei war.


Schnell noch die neue CD gekauft und dann ab an die frische Luft, wo schon ein Streifenwagen vorfuhr und drei Beamte ausstiegen und sich vergewisserten, dass im Panic Room nun auch wirklich Ruhe herrschte.
Es war ein willkommenes Comeback einer alten Band, deren Musikstil zu meinen liebsten zählt und die ich nach all den Jahren endlich einmal live erleben durfte.

Setlist HDQ

Setlist:
Lost In Translation
Through My Eyes
Monotone
Hand Me Downs
No One Wants To Lose A Friend
Room With A View
Leaving Home
There Comes A Time
Wake Up Call
Dig In Deep
Soon Get Sick Of The Sea
Have Faith
Just When I Thought
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Pictures
The Never Ending Winter

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