Freitag, 1. November 2013

Kat Frankie

Kat Frankie / Jonas David

21.10.13 Bahnhof Langendreer, Bochum

Vor neun Monaten sah ich Kat Frankie zum ersten Mal im Gleis 22, zugegeben mehr aus Zufall, da wir die Karten einer Freundin nutzten, die an dem Abend nicht konnte. Das Konzert war so überzeugend, dass ein erneuter Besuch bei der Tour im Herbst jetzt geradezu Pflicht war, zumal der Abend im Bahnhof Langendreer als bestuhltes Konzert mit der Aussicht auf neue Songs angekündigt wurde. Das hieß für einen notorischen Vorne-Steher wie mich, dass frühes Erscheinen Pflicht war, um ein gutes Plätzchen zu ergattern.
Halb Acht öffneten sich die Pforten und ein Blick hindurch auf das Innere gewährte keine Sicht auf Sitzmöbel vor der Bühne. Also doch noch in Ruhe eine Kippe geraucht, das Bierchen ausgetrunken und dann langsam das Bahnhofsklo besucht und gemütlich die erste Reihe in Beschlag genommen.

Jonas David

Bei der Tour im Januar hatten abwechselnd Musiker aus Kats Begleitband das Vorprogramm bestritten. In Bochum war kein Support angekündigt, doch gegen halb Neun betrat ein junger Mann mit Gitarre die Bühne und fing an zu spielen, ohne sich vorzustellen. Seine Lieder sprachen für sich, der mit Loops vervielfachte Gesang wechselte von Thom Yorke bis Knödelbarde und zog dennoch die Aufmerksamkeit der Anwesenden sofort auf sich und erntete immer lauter werdenden Applaus. Irgendwann wurde es jemandem zu bunt und der Sänger wurde gefragt, wer er denn sei. "Jonas David, und du?" lautete die lapidare Antwort. Später gestand er dann noch, dass er furchtbar schlecht darin sei, mit dem Publikum zu interagieren, doch das machte überhaupt nichts. auch eine gerissene Gitarrensaite störte nicht, denn es standen ja noch Kat Frankies Instrumente auf der Bühne und so wurde schnell eine ihrer Gitarren geborgt. Nachträglich klingelte es dann bei mir, Ich hatte Jonas David im Mai beim Werdener Open Air bereits gesehen, aber nur kurz und damals war er mit einem Keyboarder aufgetreten und die Songs waren nicht annähernd so fesselnd wie diesmal in der geloopten Variante.


Als Kat Frankie dann die Bühne betrat war der Bahnhof Langendreer gut gefüllt, letztlich etwas mehr als zur Hälfte. Man hatte sich entschlossen, auf die angekündigte Bestuhlung zu verzichten, weil das Konzert fast ausverkauft war und man so doch mehr Leuten Gelegenheit geben wollte, bei ihrem zweiten Gastspiel in der Stadt in diesem Jahr die australische Sängerin live erleben zu können. Im Januar im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle sollen weniger als 50 Besucher gewesen sein, diesmal waren es deutlich mehr.
Zu ihrer Begleitband zählten wieder Stella Veloce am Cello, Hanno Stick am Schlagzeug (jawohl, der Name ist Programm) und Mowat am Keyboard, diesmal mit kleidsamer Goldkette geschmückt, die ihm neidische Blicke von Frau Frankie einbrachte. Für Miss Kenichi sang diesmal Charlotte Brandi von Me & My Drummer.


Am Anfang schien alles wie im Januar, in wechselnder Stärke wuselten die Mitmusiker über die Bühne, Ophelia setzte früh ein Ausrufezeichen durch Kats beeindruckende Stimme und bei The Wild One ersetzte sie wieder solo durch die Loops eine ganze Band. Und dann schlichen sich fast unbemerkt drei neue Songs in Set, fügten sich nahtlos ein, sie scheint also ihrem Stil treu zu bleiben und das ist auch gut so.
Nach einer guten Stunde war schon Schluss, aber natürlich kam noch eine Zugabe, das kurze, aber gerade wegen der Stille im Publikum umso andächtiger wirkende Take Care Of Him.


Es war ein noch schöneres Konzert als im Januar, da das Ambiente im Bahnhof Langendreer einfach besser zu Kat Frankies Musik passte und auch das Publikum dies mehr zu würdigen wusste als die doch unpassend lauteren (während und nicht zwischen den Songs) Münsteraner.

Setlist Kat Frankie

Setlist:
People
The Saint
Ophelia
Love Me
Too Young
The Sun
Der Ertrag
The Wild One
Frauen verlassen
The Wrong Side Of Midnight
You Were In Disguise (?)
Headed For The Reaper
Bad Behaviour
Oh Darling
Almost Done
Please Don't Give Me What I Want
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Take Care Of Him

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