A Place To Bury Strangers / Balthazar
27.11.10 Gleis 22, Münster
Viele Leute tragen ja Ohrstöpsel bei Konzerten, damit ihr Gehör keinen Schaden nimmt. Für diese Leute gibt es eine Band, die sie als Benchmark-Test heranziehen können: A Place To Bury Strangers, denn sie haben den Ruf, eine der lautesten Livebands zu sein, auch wenn dies auf CD nicht immer so rüberkommt.
Zum Auftakt beschallten die Belgier Balthazar mit ihrem netten, aber doch zu belanglosen Indie-Pop das noch recht leere Gleis, so dass ich mich lieber von der schwarz-gelben Thekenschlampe (lieb gemeint, Dani) für die Niederlage meines Vereins im Borussen-Duell aufziehen ließ.
Bei A Place To Bury Strangers gab es dann akustisch und optisch die volle Dröhnung. Nur von einem seitlich justierten Strobelight illuminiert, sorgte das Trio gleich von Beginn an für einen infernalischen Sound. Es war unglaublich laut, jedoch zum Glück nicht jenseits der Schmerzgrenze, wie es Bob Mould früher mit Sugar teilweise hingekriegt hat. 45 Minuten lang wurde auf störende Kommunikation mit dem Publikum verzichtet, stattdessen wurde nonstop ein Feedback-Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt mit dazu passenden Titeln wie Ego Death, To Fix The Gash In Your Head oder Exploding Head. Bei I Lived My Life To Stand In The Shadow Of Your Heart sezierte der Gitarrist dann saitenweise sein Instrument und es klang sogar noch gut dabei. Nach einer Dreiviertelstunde war Schluss, Zugabe gabs keine, aber das war auch absolut nicht nötig, denn besser gings nicht. Absolut erschlagen von dem Auftritt und mit Fiepen in den Ohren gings nach Hause.
Übrigens hatte das Pfeifen am Morgen danach aufgehört, auch wenn ich wie üblich keine Ohrenstöpsel getragen habe, von wegen also "lauteste Band der Welt". ;o)
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