Mittwoch, 8. Dezember 2010

Therapy?

Therapy?

17.11.10 Essigfabrik, Köln

Schon wieder in Köln? Therapy? hatten doch erst im August im kleineren Underground gespielt, was soll das?
Doch diesmal hatte der Abend ein Motto, eine "Special Troublegum Show" stand an. 1994 wurde das bisher herausragendste Album der Band veröffentlicht und sollte daher im Rahmen einiger weniger Konzerte in Europa komplett gespielt werden.
Doch zunächst musste man ja an diesem Mittwoch überhaupt Köln erreichen. Dank eines Unfalls ging auf der A1 schon Kilometer vor dem Kreuz Leverkusen nichts mehr und die von Therapy? angekündigte Auftrittszeit von 21:10 (!) rückte immer näher. Um Viertel nach Neun betraten wir gehetzt die Halle (Kamera dabei natürlich im Auto vergessen), hatten zum Glück nur die Vorgruppe Harmful verpasst und konnten sogar noch ein Bier mit den ebenfalls Stau geplagten Bekannten vom Getaddicted trinken, bevor es dann losging.
Während Therapy? in Brüssel das ca. 2000 Leute fassende Ancienne Belgique Wochen im voraus ausverkauft hatten, fanden sich in Köln nur ca. 500 Besucher ein, doch die zumeist älteren Semester waren in Partylaune und sangen auch direkt die ersten Zeilen von Knives mit. Während eigentlich die Hits von Troublegum seit Jahren fester Bestandteil der Setlist sind und in der Regel im hinteren Teil eines Konzerts auftauchen, ging es diesmal in der Tat chronologisch zur Sache und es war besonders schön, auch früher kaum gespielte Stücke wie Unrequited oder Brainsaw mal wieder zu hören. Beim Joy Division-Cover Isolation baute die Band dann die erste Strophe und den Refrain von Loose ein, das - obwohl von Infernal Love -  auch bereits auf der Troublegum-Tour live gespielt worden war.
Nach der musikalischen Pflicht ertönte You Are My Sunshine aus den Boxen und es gab eine kleine Pause.
Was konnte die Kür denn nun noch bringen? Nun, noch ältere Hits zum Beispiel und so spielten die vier (den im Hintergrund eher verdeckt Gitarre spielenden Roadie zähle ich inzwischen als Bestandteil der Liveband dazu) zu Beginn des zweiten Teils auch gleich Meat Abstract, Nausea und Fantasy Bag hintereinander weg. Zwischendurch gabs dann auch mal neuere Songs wie Rust oder Exiles neben weiteren Klassikern wie Stories und Potato Junkie und als Rausschmeißer nach fast 100 Minuten diente dann Innocent X und beendete ein sehr gutes, zumal von der Setlist her so nicht wiederkehrendes Therapy?-Konzert.
Zum Abschluss noch ein Dank an alle Kölner Konzertveranstalter, die es dank eines massiven Überangebots an sehenswerten Shows an diesem Abend geschafft haben, dass ich reichlich Geld gespart habe. Denn parallel zu Therapy? gastierten The National im E-Werk, The Riot Before im Aetherblissement und Les Savy Fav im Gebäude 9. Von letzterer Location holten wir dann noch meine Freundin ab, die schwer begeistert von Tim Harrington im weißen Kleid, Polonaisen aus der Halle über den Vorhof und ständigen Überfällen des Dickerchens aufs Publikum berichtete.

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