Donnerstag, 16. Juni 2011

Gifts From Enola

Gifts From Enola

15.06.11 Druckluft, Oberhausen

Zum fünften Mal in den letzten zwei Monaten ging die Reise ins Druckluft und doch war etwas anders. Nach dem Umbau war ich zum ersten Mal bei einem Konzert in der Halle, der alte Seiteneingang ist dicht und zum Klo geht man nicht mehr über den Hof sondern in den ersten Stock. Nachdem Gifts From Enola das letzte mal vor nur 30 Leuten im Café gespielt hatten, hatte ich befürchtet, dass die doch recht große Halle etwas überdimensioniert sein würde. doch da man einfach vor die eigentliche Bühne das ganze Set auf einem kleinen Podest aufgebaut hatte, wirkte der Raum sofort viel kleiner und es blieb bei der Club-Atmosphäre.
Außerdem waren geschätzte 50 Zuschauer anwesend, als Kokomo gegen 21:20 begannen.Fünf Leute, drei Gitarren, kein Mikro, das klang nach klassischem Postrock-Gebrate. Und man erkannte auch reichlich vorbilder, die perlenden Klänge von Explosions In The Sky oder die Dröhnung, wie sie wohl nur Mogwai so richtig perfekt hinkriegen. Aber auch eine deutlich metallische Ader kam bei Kokomo zum Vorschein, z. B. in 91 Meter, die dem Ganzen genug Biss verlieh, um die 40 Minuten absolut nicht langweilig zu finden. Und bei Versus Silotron, ebenfalls auf ihrem Debütalbum If Wolves zu finden, gab es sogar so etwas wie Gesang, zumindest brüllten einfach mal alle Bandmitglieder irgendwas gleichzeitig. Das Rad haben Kokomo zwar nicht neu erfunden, aber Spaß hats gemacht.
Was man während Kokomos auftritt nicht unbedingt bemerkte, war dann anschließend unverkennbar: die Band stammt aus Duisburg und hatte quasi ein Heimspiel, denn als gegen 22:20 dann Gifts From Enola begannen, waren wieder nur so ca. 30 Personen wie im Vorjahr noch anwesend. Und die bekamen wieder eine unglaublich druckvollen Auftritt zu sehen, der deutlich mehr von einer Hardcore-Show hatte als von einem Postrock-Event, was man vor allem Gitarrist CJ auch anmerkte, der manchmal wie ein Flummi abging. auch kam es mir vor, als ob Bassist Nathaniel deutlich mehr Gesangseinlagen hatte als letztes Jahr. Und da dieser Auftritt ja nun fast neuen Monate her war, hatte die Band auch ein Baby in Form zweier neuer Songs dabei. Nach gut 70 Minuten inklusive einer längeren Zugabe, da eine gerissene Gitarrensaite getauscht werden musste, war dann Schluss und wenn sich eine Band bei den leider zu spärlich Anwesenden mit den Worten "It's good to be back in Germany, the UK sucks" bedankt, lässt das schon tief blicken.

Gifts From Enola

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