Donnerstag, 13. September 2012

The Unwinding Hours - Afterlives Tour, Teil 6

The Unwinding Hours / Boy Android

09.09.12 Magnet - Berlin

Berlin ist ohne Zweifel auch kulturell die Hauptstadt Die Berlin Music Week endete an diesem Wochenende und so atmete die ganze Stadt Musik. Auf den Dächern Berlins fanden Konzerte statt, in Tempelhof rockte das Berlin Festival und Archive spielten ein Akustik-Set in der Lobby eines Hotels. Dazu herrschte bei meiner Ankunft am Samstag Nachmittag strahlendes Sommerwetter, so dass man an einer der Strandbars an der Spree gemütlich ein Bierchen genoss, während vom Washingtonplatz hinter dem Hauptbahnhof ebenfalls Livemusik klang.
Auch abends auf dem Weg zum Magnet passierte man an der Warschauer Strasse Musikanten, die unter freien Himmel Passanten unterhielten.
Der verwinkelte, dunkle Magnet Club wirkte da noch nicht wie der ideale Ort zum verweilen, doch auf der Suche nach einer Raucherecke entdeckten wir den Biergarten, der daher sofort in Beschlag genommen wurde. Leider ging dies mal wieder auf Kosten Boy Androids, deren Auftritt wir so verpassten.

The Unwinding Hours

Als wir kurz vor zehn zurück ins Innere gingen, war der Konzertraum sehr gut gefüllt, man spürte die Vorfreude auf den Auftritt der Unwinding Hours. Bei denen wirkte Gitarrist Iain Cook auch angespannter als sonst, war doch seine Freundin Leila im Publikum, die zusamen mit Bassist Graemes Frau einen Kurztrip nach Deutschland unternahm.
Der überragende Auftritt abends zuvor in Münster war nicht zu toppen, aber die Band kam nah ran. Endlich konnte man ohne technische Probleme erneut die gleiche Setlist spielen und da das Publikum ähnlich euphorisch war wie in Münster, übertrug sich dies auch auf die Performance der Band. Leider war ein Zuschauer besonders euphorisch und zeigte seine Begeisterung durch lautes Mitsingen bei fast jedem Lied, was vor allem bei den ruhigeren Stücken wie Child doch ziemlich störend war, zumal er nicht nur für die um Ihn Stehenden Craigs Gesang übertönte, sondern ihm natürlich stimmlich unterlegen war.


Ganz ohne Panne verlief der Auftritt auch nicht, denn bei The Dogs verspielte sich Keyboarder Brendan und brachte Craig damit zum Lachen und damit kurz aus dem Konzept, doch fing er sich schnell und brachte das Lied gewohnt stimmungsvoll zu Ende.
Knut beendete das Konzert und wurde mit einer Vehemenz vorgetragen, die alle umwarf. Nie zuvor habe ich bei einem Konzert der Unwinding Hours Leute die Fäuste in die Luft recken sehen, die dabei das Mantra "If we can, we will, we must get out" laut mirgröhlten. Aber es war die absolut passende Reaktion auf die unglaubliche Wucht, mit der das Stück den Club geradezu in seine Einzelteile zerlegte, ein grandioses Finale eines sehr guten Auftritts.

The Unwinding Hours

Setlist:
Break
I've Loved You For So Long
The Right To Know
Tightrope
The Promised Land
Wayward
Say My Name
Saimaa
Child
Peaceful Liquid Shell
---------------------------------
The Dogs
Traces
Knut

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