Sonntag, 3. Januar 2016

Best Of 2015

Wieder einmal ist es Zeit für den musikalischen Jahresrückblick. 2014 waren es bei mir 87 Konzerte gewesen und ich schrieb damals, "die Fülle hat sich einfach so ergeben, ohne hier nach Rekorden streben zu wollen. Der Hauptgrund dürfte vor der Haustür liegen, denn allein 35 Konzerte habe ich in Dortmund gesehen, ein Beleg dafür, dass in der Stadt mehr los ist als in den Jahren zuvor" Ich gelobte Besserung, endlich wieder Berichte zu schreiben und alles nachzuholen. Nun, diesen guten Vorsatz übernehme ich einfach mal ins neue Jahr 2016, denn auch letztes Jahr wurde nichts daraus. Diesmal waren es sogar 89 Konzerte, davon 41 in Dortmund, die Zeit ist also weiterhin viel zu knapp bemessen, um alles gerecht zu würdigen.

Im folgenden wieder meine Highlights des abgelaufenen Musikjahres, wie immer schweren Herzens aus der Fülle der besuchten Konzerte und Veröffentlichungen ausgewählt..

London - The Courtyard Theatre

Beste Konzerte




  • A Winged Victory For The Sullen (Münster - Jugendkirche effata[!])

  • Wunderschöne Musik in einem perfekten Ambiente.



  • Therapy? (Düsseldorf - Haus der Jugend)

  • Eines der besten Therapy?-Konzerte der letzten Jahre mit unglaublich viel Energie auf und vor der Bühne.



  • Mac McCaughan (London - The Courtyard Theatre)

  • Der Superchunk-Sänger diesmal solo, und natürlich wieder nicht in Deutschland unterwegs, aber für die ganzen Hits ist kein Weg zu weit..



  • FFS (Köln - Gloria)

  • Franz Ferdinand zusammen mit den Sparks, das war eine einzige Party.



  • Zola Jesus (Prag - MeetFactory)

  • Live überraschend hart und druckvoll.



  • Tour Of Tours (Essen - Zeche Carl)

  • Fast ein Dutzend Musiker aus fünf verschiedenen Bands machen einfach mal was zusammen und übertrugen ihre Spielfreude mühelos aufs Publikum.



  • The Robocop Kraus (Dortmund - Sissikingkong)

  • Immer noch so gut wie vor Jahren.



  • Swans (Dortmund - FZW)

  • Auch wenn ich diesmal auf die 150 Minuten Inferno vorbereitet war, packten sie mich erneut



  • The World/Inferno Friendship Society (Oberhausen - Druckluft)

  • P-A-R-T-Y!!!.



  • The Twilight Sad (Köln - Gebäude 9)

  • Diese Stimme...

    Nur zehn Konzerte aus 89 besuchten auszuwählen bedeutet, Live-Auftritte unter ferner liefen einzuordnen, die dennoch toll waren. In diese Kategoerie fielen 2015 z. B. die Auftritte von Paper Beat Scissors (Duisburg - Steinbruch), The Phantom Band (Köln - Blue Shell), aniYo kore (Dortmund - Rekorder und Dormund - Oma Doris), Sisterkingkong (Dortmund - Subrosa), Electric Six (Essen - Turock), Franz Nicolay (Dortmund - FZW), Son Lux (Köln - Yuca), Faith No More (Berlin - Zitadelle Spandau) oder Timber Timbre (Düsseldorf - Zakk).

    Beste Alben

    Bei den Alben des Jahres gab es diesmal einen Sieger mit großem Abstand, was allerdings die übrigen Favoriten keineswegs zu schlechten Platten macht..




  • Algiers - Algiers

  • Gospel-Post-Punk-Soul, eine politische Botschaft und eine unglaubliche Stimme.



  • Courtney Barnett - Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit

  • Textzeilen wie Put me on a pedestal and I'll only disappoint you sind unbegründet, das Album erfüllt alle Erwartungen.



  • A Mote Of Dust - A Mote Of Dust

  • Craig B. geht den musikalischen Weg von Aereogramme zu The Unwinding Hours weiter und ist nun solo als A Mote Of Dust angekommen bei schlichter Schönheit.



  • Health - Death Magic

  • Brachialer Elektropop


  • Mac McCaughan - Non-Believers

  • Solo mit einem angenehmen Hauch 80er, aber dennoch einem Haufen Superchunk-Melodien.



  • Guy Garvey - Courting The Squall

  • Solo überrascht der Elbow-Sänger mit jazzigen Elementen und übertrifft so das letzte Album seiner Hauptband um Längen.


  • aniYo kore - Tally Sticks

  • This is Dortmund, not Bristol.



  • Desaparecidos - Payola

  • Klassischer Indie-Rock ist nicht tot


  • FFS - FFS

  • Von wegen This town ain't big enough for bopth of us, gelungenste Kollaboration seit langem.


  • Jeff Rosenstock - We Cool

  • Es klingt wie J Church und damit schafft der ehemalige Bomb The Music Industry-Frontmann das Punkalbum des Jahres.

    Ebenfalls sehr, sehr gut und hörenswert sind u. a. The World Is A Beautiful Place And I Am No Longer Afraid To Die - Harmlessness, Mercury Rev- The Light In You, Viet Cong - Viet Cong, Great Cynics - I Feel Weird, Fidlar - Too, Beach Slang - The Things We Do To Find People Who Feel Like Us, Waxahatchee - Ivy Tripp, Paper Beat Scissors - Go On, Chelsea Wolfe - Abyss, Martin Gore - MG, Laura Stevenson - Cocksure, Mas Ysa - Seraph, Vennart - The Demon Joke, The Soft Moon - Deeper, Son Lux - Bones.

    Außerdem noch zwei besondere Alben, die man eigentlich nicht am Stück hören kann, aber dennoch erwähnt werden müssen: Kamasi Washington - The Epic.(sein erstes offizielles Album und dann gleich ein dreistündiges Epos als Triple-CD, teils cinemascoper Jazz) und Max Richter - Sleep (ebenfalls ein Epos, acht Stunden schöne Ambient-Musik, als Musik zum Schlafen gedacht, aber auch wach goutierbar)

    Beste Songs

    Im Gegensatz zu früheren Jahren nur Stücke, die als EPs/Singles veröffentlicht wurden




  • United Fruit - Nightmare Recovery

  • Glasgower Noiserock auf den Spuren Trail Of Deads


  • Iron Chic - Ys

  • Wenigstens eine Single verkürzte das Warten auf ein neues Album


  • The Twilight Sad (feat. Robert Smith) - There's A Girl In The Corner

  • Eigentlich ein Dokument des Scheitern Robert Smiths im Vergleich zu James Graham, aber dennoch...


  • Racing Glaciers - What I Saw

  • Umwerfend im Vorprogramm der Dodos, 2016 hoffentlich mit dem ersten Album wieder am Start


  • The Prodigy feat. Sleaford Mods - Ibiza
  • Fett!

    Und 2016? Das Jahr beginnt gleich im Januar mit einer kleinen Deutschlandreise, da A Mote Of Dust das erste Mal auf Tour sein werden. Ob da Zeit bleibt, endlich mal wieder Berichte zu schreiben...