Freitag, 27. September 2013

Big Sexy Noise

Big Sexy Noise / Jon DeRosa

24.09.13 Steinbruch, Duisburg

Als wir Anfang Juni im Shuttlebus vom Duisburger Hauptbahnhof zum Steinbruch saßen, kündigte Fahrer Sebastian bereits an, dass im September Lydia Lunch zu Gast sein werde, die Grande Dame des No Wave, die bereits mit u. a. den Einstürzenden Neubauten, Sonic Youth, Foetus und The Birthday Party zusammengearbeitet hat. Auf dem Programm stand aber kein Soloauftritt, sondern eine Tour als Big Sexy Noise, ihrem Projekt mit niemand Geringerem als Gallon Drunk, den britischen Bad Seeds-Epigonen.
Nach zwei Studioalben in den Jahren 2010 und 2011 erschien gerade eine Live-Platte, die mit Konzerten beworben werden sollte.

Jon DeRosa

Doch zunächst stand um halb neun ein mit weißem Hemd und Krawatte adrett bekleidetes Kompaktschränkchen namens Jon DeRosa allein auf der Bühne und unterhielt die zahlreich Anwesenden mit seinen Songs. Er war mir bis zu diesem Abend gänzlich unbekannt, dabei macht er bereits seit ca. 15 Jahren Musik, den Großteil davon unter dem Namen Aarktica. Dort macht er Ambient-Postrock mit Gesang und verarbeitet dabei seine Taubheit auf dem rechten Ohr. Doch solo hat er mit deinem ersten, unter eigenem Namen erschienenen Album A Wolf In Preacher's Clothes einen anderen Pfad eingeschlagen und croont dabei klassische Americana, dass David Lynch ihn sofort für ein Remake von Blue Velvet verpflichten würde. Er selber beschrieb seinen Auftritt auf seiner Facebook-Seite sehr treffend:
"Perhaps the sleeper hit of the tour to date was tonight's show in Duisburg. Packed house of stoner metal dudes and old school industrial dudes and gals with Neubauten shouder bags about 100+ deep...ended with pin-drop silence for my set [...]"
Der aufmerksamen Stille während der Lieder folgte für ein den meisten unbekanntes Vorprogramm ungewöhnlich enthusiastischer Applaus und den verdiente sich DeRosa zu Recht mit seiner fesselnden Stimme, die durch das spärliche, Lücken lassende Gitarrenspiel kongenial akzentuiert wurde.

Big Sexy Noise

Nach einer kurzen Pause kamen dann Lydia Lunch, Schlagzeuger Ian White und Gitarrist James Johnston auf die Bühne. Keyboarder und Saxofonist Terry Edwards, der dritte Gallon Drunk fehlte. Es folgte eine Stunde bluesig-funkiger Noiserock, der live ohne Orgel, bzw. Saxofon noch dreckiger klang als auf den Platten. Schon der Opener Mahakali Calling ließ Jon Spencer alt aussehen, so heftig groovte es los. Johnstons Gitarre klang dabei tiefer gelegt und ersetzte den nicht vorhandenen Bass mühelos. Und Lydia Lunch präsentierte sich als souveräne Frontfrau, die alle im Griff hatte und die sich so manchen Scherz mit dem Publikum erlaubte und einem besonders begeisterten Bartträger in der ersten Reihe auch mal durchs wallende Kinnhaar wuschelte, um dann aber unmissverständlich klar zu stellen: Your Love Don't Pay My Rent.


Nach nicht ganz einer Stunde lächelte Frau Lunch dann ins Publikum und verabschiedete sich mit einem "And that's why we're called Big Sexy Noise". Das fast ausverkaufte Steinbruch jubelte mehrere Minuten nach einer Zugabe, bis sich die drei erbarmten und noch das Lou Reed-Cover Kill Your Sons raushauten. Frau Lunch meinte dann noch, dass dies ganz ehrlich die bisher wohl beste Show der Tour gewesen sei.
Dem ist nichts hinzuzufügen!


Dienstag, 24. September 2013

Goodbye Fairground

Goodbye Fairground / Rowan Oak

21.09.13 Djäzz, Duisburg

Duisburg ist für mich die Hochburg deutschsprachigen Promillepunks wie Eisenpimmel. Sollten Goodbye Fairground da nicht vorsichtshalber Kassierer-Lieder üben, um die Massen anzulocken? Machten sie aber nicht und zudem hatten sich auch noch ihre Kumpel von Western Grace kurz zuvor umbenannt in Rowan Oak. Na toll, von einem Songtitel von Hot Water Music hin zu William Faulkners Anwesen in Oxford, Mississippi. Auch das versprach mehr Emo als Punkrock.

Rowan Oak

Kurz vor neun meinte der Gitarrist von Rowan Oak, dass sie ja in zehn Minuten anfangen sollten und ging ins Djäzz. Also Bier ausgetrunken, Kippe aufgeraucht und hinterher in den Keller.Der Lederjacken-Anteil unter den bereits Anwesenden hielt sich sehr in grenzen, wie überhaupt die Besucherzahl noch locker im einstelligen Bereich lag. scheinbar blieben die Duisburger getreu dem Motto Füße hoch, Fernsehn an, Arschlecken lieber zu Hause, selbst Schuld.
Rowan Oak waren zwar Emo, aber auf eine angenehme Art. Die Stimme des Sängers klang nach den Get Up Kids, die Musik teilweise auch mal nach Lag Wagon und es wurde auch Texas Is The Reason gecovert (The Magic Bullet Theory, aber beschwören möchte ich es nicht), das war halt Münsteraner und nicht Duisburger Schule.

Goodbye Fairground

Goodbye Fairground hatte ich ja bereits vor zwei Monaten als Headliner in Oberhausen und vor zwei Wochen mit Off With Their Heads in Düsseldorf gesehen. Zwischendurch hatten sie auch noch in Essen gespielt, kein wunder also, dass bei diesem Überangebot und dem horrenden Eintrittspreis von fünf Euro leider nur wenige Leute ins Djäzz verirrten, letztlich war es doch noch eine zweistellige Besucherzahl, aber doch weniger als die SPD Wählerstimmen in Prozent am Tag drauf erhalten hatte. Aber die Fünf-Prozent-Hürde wurde locker genommen, so dass die Band auch weiterhin im Deutschen Punkrock-Parlament verbleiben wird. Mich haben sie ja eh schon in der Tasche, in den letzten Tagen habe ich mich auch noch wieder von der Größe ihres Albums I Started With The Best Intentions überzeugt und da vor allem Blame It On The Latency, ein Hit in einer gerechteren Welt und an diesem Abend gleich als zweites Stück gespielt.


Personell waren sie diesmal erneut nur zu viert unterwegs, der in Düsseldorf fehlende Gitarrist war wieder fit, dafür mussten sie den etatmäßigen Bassisten ersetzen, der mit Idle Class die verdienten Millionen in die Schweiz brachte unter dem Vorwand eines Konzerts in St. Gallen. doch die Band ist eingespielt genug, dass man die Umstellungen nicht merkte. Sänger Benjamin nutzte wieder den Freiraum und hielt sich vor der Bühne auf, wo sogar etwas Bewegung aufkam und sogar Stimmung, da die Jungs von Rowan Oak dort auch rumlungerten und einfach immer wieder mal mitsangen. Nach einer Dreiviertelstunde beendete dann I'm On Six das kurze, aber gute Set.
Das nächste Mal tretet ihr als Tschüss Kirmes auf, wie es auf euren Jutebeuteln steht, dann kommt auch die ganze Punkrock-Fraktion aus Duisburg mal lecker unten bei euch bei und nicht nur die ergraute Emosuse aus Dortmund.


A Place To Bury Strangers

A Place To Bury Strangers / The Lost Rivers

18.09.13 Gleis 22, Münster

A Place To Bury Strangers sind der feuchte Traum eines jeden Ohrstöpsel-Herstellers, hat man doch ohne diese kleinen Hilfsmittel garantiert noch am Tag nach einem Auftritt den Sound der drei Amerikaner im Ohr. Dennoch lohnen sich immer wieder die Konzertbesuche, denn irgendwas ist immer anders.
Aber da wir ahnten, was einen erwartet, hatte die Vorgruppe The Lost Rivers einen schweren Stand bei uns. Zu ähnlich war ihr Sound, verzerrte Gitarren, dunkler Gesang, deutliche Vorlieben für The Jesus & Mary Chain und Joy Division, aber alles eine Spur unausgereifter als beim Hauptact, das trieb uns geradezu vor die Tür auf eine Zigarette.

A Place To Bury Strangers

Der Anlass für A Place To Bury Strangers für diese Tour ist die aktuelle EP Strange Moon, eine Sammlung an Coverversionen von Dead Moon, der Garagenrock-Legende. Dementsprechend begann das Trio gegen 22:15 mit drei kürzeren, schnellen Stücken, darunter Graveyard von der Strange Moon. Der laute, krachige Sound ließ einzelne Songs kaum erkennen, zog dafür wie ein Sog die Zuhörer in Trance. Der akustische Eindruck wurde optisch dabei wieder ebenso effektvoll wie simpel untermalt. Vor zwei Jahren bestand die ganze Beleuchtung nur aus einer Stroboskop-Kugel auf dem Bühnenboden, letztes Jahr in Köln wurde alles in Nebel ertränkt, diesmal gab es mehrere Projektoren, die ihre Lichtkegel kreuz und quer über die Bühne warfen und dabei von dezentem Nebel räumliche Gestalt erhielten, so dass sich der Klangwirbel nahezu manifestierte. Dazu wirbelte vor allem Gitarrist Oliver Ackermann wie ein Derwisch über die Bühne.


Nach dem wilden Anfang wurde mit Ego Death etwas Geschwindigkeit rausgenommen und auch das eigene ältere Material gewürdigt. Nach  einer Dreiviertelstunde wurde dann das ende eingeläutet. Ackermann schnappte sich eine Leuchtstoffröhre, die für die folgenden fast zehn Minuten die einzige Bühnenbeleuchtung sein sollte und während Bass und Schlagzeug für den Rhythmus sorgten, wurde mit dieser Röhre die Gitarre bearbeitet und die Interferenzen sorgten für bizarre Effekte. So entlockten die Lichtpulse der Gitarre im Takt Klänge, ohne diese überhaupt zu berühren.
Ein kurzes Winken aus dem Dunkel der Bühne ins Dunkel des gut gefüllten Gleis 22 und der Spuk war vorbei, wieder ohne Zugabe, die auch absolut fehl am Platze gewesen wäre, denn nach diesem Gewitter war man wieder positiv erschlagen, taub aber zufrieden.

A Place To Bury Strangers

Montag, 16. September 2013

Halleluyeah III

Halleluyeah III

w/ The Chainsaw Hollies / Daily Thompson / Assmatix

14.09.13 Pauluskirche, Dortmund

Dortmund lud zum Hafenspaziergang, einer Art Stadtteilfest mit kulturellem Programm, u. a. im Subrosa (der Kulturteil fand im Park gegenüber statt, im Subrosa selber lief Bundesliga, aber das ist in Dortmund ja auch Kultur), Rekorder, Rockaway Beat, Herr Walter, Hafenglück und in der Pauluskirche, wo bereits in der dritten Auflage unter dem Namen Halleluyeah lokale Bands ab dem frühen Nachmittag rockten.

Assmatix

Hauptgrund für mich, dort zu erscheinen, waren The Chainsaw Hollies, aber mir wurden auch Daily Thompson sehr ans Herz gelegt, die um 21:00 spielen sollten. Also wurde das Timing so eingerichtet, dass ich zehn vor neun die Kirche betrat. Zu diesem Zeitpunkt spielten noch die Assmatix, die es zwar "erst" seit elf Jahren gibt, deren Mitglieder zusammen aber ca. 250 Jahre Knast...äh...Banderfahrung in diversen Dortmunder Punkbands (u. a. The Idiots) aufweisen können. Dementsprechend gab es auch 77er Oldschool-Punk mit gelegentlichen Ska/Reggae-Einflüssen zu hören, darunter auch ein Cover von Pretty Vacant von den Sex Pistols. Der Sound im hinteren Bereich der Kirche war allerdings sehr dürftig, die Akustik des Raumes ist wohl doch eher für Orgeln als für elektrische Gitarren ausgerichtet.

Daily Thompson

Also ging es in der Umbaupause schnell nach vorne in die erste Reihe, um Daily Thompson aus der Nähe zu begutachten. Und siehe da, der Sound war sofort um Längen besser. Die Musik des Dortmunder Trios wurde als Grunge Blues angekündigt und das passte auch. Mir fielen sofort Sub Pop Bands wie Red Red Meat oder auch Tad ein, die bereits vor 20 Jahren einen ähnlichen Sound hinlegten. Das klingt nun nicht gerade nach der Neuerfindung des Rades, aber auch auf ausgetretenen Pfaden kann man gut wandern. Doch so abgedroschen wie diese Phrasen klang die Musik keineswegs. Über der soliden Rhythmusarbeit von Schlagzeug und Bass konnte sich Gitarrist und Sänger Danny austoben, fand dabei immer die Balance zwischen Rockriffs und kurzen, nie einschläfernden Soli.


Aber das Erstaunlichste war, dass die Band zwar seit ca. einem Jahr zusammen spielt, aber erst im Juni ihren ersten Liveauftritt hatte. Laut ihrer Facebook-Seite war das an diesem Abend erst die neunte Show überhaupt. Dafür klangen sie unglaublich eingespielt und fett. Bislang haben sie erst einige Stücke auf Soundcloud, bzw. einer Demo-CD veröffentlicht, aber da schlummert großes Potential. Das schienen wohl auch die Zuhörer in der Pauluskirche zu spüren, denn sie spendeten Daily Thompson den größten Applaus des Abends.
Vielleicht sollte mal jemand den Leuten vom VISIONS Bescheid geben, denn mit ein bisschen Förderung (z. B. ein Support Gig bei einem größeren Konzert im FZW) dürfte die Band sicherlich ein größeres Publikum erreichen und auch mühelos von sich überzeugen.


In der folgenden Pause lief übrigens Motörhead vom Band und ich hätte nie gedacht, einmal Born to Raise Hell in einer Kirche zu hören. Der Song wurde übrigens 1994 als Single veröffentlicht und im gleichen Jahr erschien auch Bob von den Chainsaw Hollies. Waren damals die Richies aus Duisburg die deutsche Antwort auf die Ramones, so waren The Chainsaw Hollies die Dortmunder Ausgabe der Posies, perfekter, angepunkter Power Pop, der sofort in die Ohren ging und einen laut mitsingen ließ. Nach ihrem zweiten Album My One Weakness von 1997 war dann aber Schluss bis auf gelegentliche Live-Auftritte wie vor vier Jahren im gerade eröffneten neuen FZW als Vorgruppe von Bela B. von den Ärzten, mit dem Sänger Atze Ludwig eine langjährige Freundschaft verbindet.

The Chainsaw Hollies

Für den heutigen Auftritt hatte sich Ludwig besonders in Schale geworfen, trug er doch dasselbe Outfit wie im Video zur ersten Chainsaw Hollies-Single Goin' Up, weiße Hose zu mit weißer Buchstabensuppe verziertem schwarzen Hemd. Zwar hat er inzwischen einen Hubschrauber-Landeplatz (O-Ton) auf dem Kopf und auch die Lieder wurden einen Tick langsamer gespielt als früher, aber gute Popsongs werden einfach nicht alt und so erkannte ich sofort die alten Gassenhauer von der Bob wieder, obwohl ich die CD bestimmt 18 Jahre nicht mehr gehört habe.


Aber nicht nur ich Spaß in den Backen, auch auf der Bühne konnte man ständig grinsende alte Männer beobachten, denen der Auftritt offensichtlich Freude bereitete. Neben den eigenen Songs von den zwei Alben sowie der Single Christmas In Shacktown Too gab es auch zwei Coversongs, Willin von Little Feat und Another Girl, Another Planet von The Only Ones. Nach einer Dreiviertelstunde war dann die Messe gelesen und die Kirche wurde mehr oder weniger geräumt, nicht einmal in den angrenzenden Biergarten auf einen Schlummertrunk wurde man noch gelassen.
Auf die Frage, warum man denn nicht dorthin dürfe, antwortete einer der Ordner übrigens völlig ironiefrei "Befehl von oben" und trotz des Veranstaltungsortes verstand er auch bei der Nachfrage "Von ganz oben?" immer noch nicht, worauf angespielt wurde. "Herr, wirf Hirn vom Himmel!", möchte man da ausrufen,


Nichtsdestotrotz war es ein schöner Ausflug in die eigene musikalische Vergangenheit gewesen, aber Gewinner des Abends war der Blick in die Zukunft mit den Newcomern von Daily Thompson.

Samstag, 14. September 2013

Messer

Messer / Andalucia

12.09.13 Druckluft, Oberhausen

Angekündigter Konzertbeginn: 21 Uhr, Besucher in der Halle zu diesem Zeitpunkt: 0. Aber so etwas ist ja im Druckluft nicht ungewöhnlich und vor der Tür saßen ja auch Leute bei Kippe und Bier rum, es würde schon nicht zu einsam für die Menschen auf der Bühne werden.

Andalucia

25 Minuten später kamen Andalucia auf die Bühne und spielten doch keine öffentliche Bandprobe, sondern vor ca. 20 Zuhörern. Hatte sich was im Vergleich zum Samstag im Gleis 22 geändert? Der Wortschatz beschränkte sich diesmal auf drei hingehauchte "Danke", den Bandnamen brauchte man ja nicht zu nennen, stand ja auf der Homepage und der Facebook-Event-Seite. Dafür klangen manche Gitarrenpassagen diesmal deutlich crisper und rockender, da konnte man wirklich manchmal an die Japandroids denken.

Messer

Messer begannen ihr Set mit einem kleinen, selbstgespielten Intro, bei dem der Gitarrist sein Instrument mit einem Drumstick bearbeitete. Irgendwann kam Sänger Hendrik hinzu und das Ganze ging in den ersten richtigen Song über. Bei dem fiel dann mittendrin das Mikro aus, so dass kurz improvisiert und gebastelt werden musste. Danach ging es dann richtig los.
Da das zweite Album Die Unsichtbaren erst im November erscheinen wird, nahm man die Vorabveröffentlichung der ersten Single Neonlicht als Anlass für diese kleine Tour. Und natürlich kann ich es nicht oft genug wiederholen: Neonlicht sollte eigentlich ein Hit werden in dieser unheiligen deutschen Musikwelt, schlägt er doch die unsäglichen Humpe-Sisters mit ihren eigenen Waffen mitten in die Fresse.


Erinnert Hendrik im offiziellen Video noch an John Waters, waren in Oberhausen nun Haupthaar und vor allem diese Oberlippenbartparodie ab. Überhaupt wirkte er deutlich souveräner und kontrollierter als di beiden Male zuvor, die ich Messer bislang live gesehen habe. Kein übertriebenes Posieren, keine modischen Fehlgriffe wie Lederhandschuhe, nur er und seine Stimme. Und da es an der Musik bei Messer sowieso nie was zu meckern gab, war es ein sehr guter Auftritt, wenn auch mit 45 zugabenlosen Minuten etwas kurz. Aber bei einem Konzert zu einer neuen Single kann man ja auch schlecht Doppelalbum-Länge erwarten.

Messer

Mittwoch, 11. September 2013

Blake Schwarzenbach

Blake Schwarzenbach / Andalucia

07.09.13 Gleis 22, Münster

Vor über zwei Jahren war Blake Schwarzenbach mit seinen Forgetters auf Tour, noch ohne Album. Ende letzten Jahres erschien es endlich und nun ist er wieder in unterwegs, diesmal allerdings solo, aber dafür war angekündigt, dass er auch Lieder seiner alten Bands Jawbreaker und Jets To Brazil spielen würde.


Kurz nach neun öffnete sich der Vorhang zunächst für das Münsteraner Duo Andalucia. Man findet im Netz wohlmeinende Vergleiche zu den Japandroids, sie selber nennen auf ihrer Homepage Dinosaur Jr und Sonic Youth als Einflüsse. Ich hatte sie bereits im Juli in Recklinghausen gesehen und so richtig konnten sie mich damals nicht überzeugen, ich hatte aber auch nicht ihren ganzen Auftritt verfolgt. Diesmal schenkte ich ihnen ganz Gehör und dennoch kann mein Urteil nicht viel lobender ausfallen. Musikalisch erinnerten sie mich an die ostwestfälische Indierock-Schule Anfang der 90er um Bands wie die Hip Young Things, die Songs schrammelten also nett, aber ohne wirklichen Wiedererkennungswert vor sich hin. Die Vergleiche zu den Japandroids scheinen aber dann hauptsächlich auf der Tatsache zu beruhen, dass Andalucia auch nur Gitarre und Schlagzeug bedienen. Denn vor allem an Bühnenpräsenz hapert es doch gewaltig.
Lieber Sänger, deine Stimme ist nicht meins, aber das ist Geschmackssache. Doch du trittst vor Publikum auf und da sollte man die Leute auch ansingen und nicht an ihnen vorbei. Und genuschelt-gehauchte Ansagen, die man mit Mühe als "WrsndAndaluciausMünster" kann nicht nur mangels kräftiger Stimme kaum verstehen. Trau dir was zu, geh aus dir raus, dann wird das vielleicht noch was. Nichts für ungut, das musste mal so deutlich gesagt werden.

Andalucia

Bei Blake Schwarzenbach hatte ich mich im Vorfeld gefragt, was ich erwarten durfte und wie ich mich darauf vorbereiten sollte. Den ganzen Backkatalog rauf und runter hören? Letztlich legte ich mal wieder die Bivouac von Jawbreaker auf, ignorierte Jets To Brazil und blieb am Forgetters-Album hängen, weil es so großartig ist und war auf einmal gar nicht mehr zu versessen darauf, alte Klassiker zu hören, wenn Schwarzenbachs neuer Output doch genug Aufmerksamkeit verdient. Kurz nach zehn waren dann alle Spekulationen hinfällig, denn Schwarzenbach betrat die Bühne in einem nicht besonders gut gefüllten Gleis 22.

Blake Schwarzenbach

Wirkte er im Mai 2011 im Druckluft noch etwas unsicher und legte keinen besonders denkwürdigen Auftritt hin, war an diesem Abend sofort alles anders. Direkt zu Beginn stellte er klar, dass dieses das letzte von 23 Konzerten in Folge sein würde und er am Tag drauf im Flieger zurück nach New York säße. Zudem disste er gleich mal Green Day und The Get Up Kids, um dann mit Vampire Lessons musikalisch zu starten, dem ersten Song der ersten Forgetters-Single.
Das hatte mehr Biss und mehr Ausstrahlung in jedem Gesichtsausdruck und in jedem Ton als Andalucia vorher in 30 Minuten zusammen, wobei zu ihrer Entschuldigung natürlich gesagt sein muss, dass Schwarzenbach mit seinen 46 Jahren über so viel mehr Bühnen- und auch Lebenserfahrung verfügt. In der folgenden Stunde spielte er alte Songs (wie Chemistry von der Dear You, allerdings leider oder auch zum Glück kein Shield Your Eyes oder Busy), doch beeindruckte er mich am meisten mit den Forgetters-Stücken und dabei hatte er einige meiner Favoriten wie Too Small To Fail oder seine Version von Human League's Seconds gar nicht auf dem Zettel. Und das mit dem Zettel konnte man wörtlich nehmen, denn nach jedem Lied nahm Schwarzenbach den entsprechenden Zettel von seinem Text-Ständer und ließ ihn fast achtlos zu Boden gleiten.


Bei Turn Away hatte ich ob der Intensität Gänsehaut, er lebte Zeilen wie "I still want so much more than I got" geradezu. Da kam an diesem Abend nur My Drug Buddy, das Cover des alten Lemonheads-Songs von der It's A Shame About Ray ran. So habe ich Evan Dando das Lied noch nie spielen hören.
Zum Abschluss gab es dann noch eine Premiere. Schwarzenbach kündigte einen Art Freestlye Rap an mit dem merkwürdigen Titel Chris Alexanderplatz. Dazu schnappte er sich eine Kladde, wohl eine Ideensammlung voller PostIt-Fahnen. Er stellte einen Beat an seinen Effektgeräten ein und begann dazu in Beat Poetry-Manier den Text vorzutragen, bis er merkte, dass er den falschen Rhythmus gewählt hatte. Nach einem kurzen Abtauchen an die Pedale ertönte dann der passende Rhythmus und er beendete die Show in bester Hip Hop-Manier mit "Peace!".


Mir gefiel es super, doch ich bin mir nicht sicher, ob ich für den Rest des Publikums sprechen kann. Zwar gab es nur einen zaghaften Ruf nach alten Jawbreaker-Songs - Schwarzenbach lehnte es höflich ab, Jet Black zu spielen, da er dazu einen Drummer benötige - ansonsten blieb das Publikum reserviert, aber man spürte schon, dass die meisten sich mehr Klassiker gewünscht hätten. Ich war hingegen zufrieden und wünsche mir nun wieder eine Forgetters-Tour mit einem Schwarzenbach in der Form dieses Solo-Auftritts, mit diesem Biss und dieser Energie und dazu dann allen Stücken, die an diesem Abend ausgelassen wurden.

Dienstag, 10. September 2013

Off With Their Heads

Off With Their Heads / Social Distrust / Goodbye Fairground

05.09.13 The Tube, Düsseldorf

Das halbe Dutzend ist voll. Das sechste Jahr in Folge kamen Off With Their Heads nach Deutschland und jedes Mal habe ich sie irgendwo auf der Tour gesehen.Diesmal spielten sie zum ersten Mal in Düsseldorf und dort in dem kleinen Altstadt-Schlauch namens The Tube, vor dem gerade ein Bagger Station machte, so dass die gemütliche Kippe vor dem Konzert anstrengend wurde, da sich immer wieder normale Feierabend-Säufer an diesem heißen Spätsommer-Abend durch den engen Weg zwischen Baustelle und Tube-Tür quetschten.

Goodbye Fairground

Also ging ich recht früh ins Innere und wurde zudem mit kühler, ventilierter Luft belohnt. Kurz vor neun begannen dann Goodbye Fairground ihr Set. Die Essener spielten heute auf Grund einer Knieverletzung ihres zweiten Gitarristen nur zu viert und setzten daher konsequent ihre Selbsteinschätzung vom Auftritt in Oberhausen um, dass sie eine Punkband seien. Alles klang etwas rauer, aber die Qualität der Songs sorgte dafür, dass es nicht zu zerschrammelt wirkte. Sänger Benjamin hatte zwar noch ausreichend Platz, um den ganzen Auftritt vor statt auf der Bühne zu verbringen, dennoch standen genug auch textsichere Fans vor der Bühne.
Das machte wie immer sehr viel Spaß.

Social Distrust

Danach kamen dann Social Distrust aus dem Sauerland (wenn man schon laut seiner Facebook-Seite aus einem Kaff wie Flape kommt, sollte man die Kuh auch beim Namen nennen) und so klangen sie auch. Sie wollten wie dreckiger Garagen(punk)rock aus Skandinavien klingen, aber irgendwie zündete das alles nicht bei mir. Bei der ersten Deutschland-Tour von Off With Their Heads im Oktober 2008 spielten sie auch bereits mit ihnen im AZ Mülheim und damals gefielen sie mir besser.

Off With Their Heads

Als dann um 22:40 Off With Their Heads anfingen, war von frischer Luft im Tube nichts mehr zu spüren und auch räumlich war es plötzlich etwas beengter. Aber Platz zum Pogen wird halt einfach gruppendynamisch selbst geschafft und so purzelten schon zu den ersten Tönen alle mal direkt durcheinander, was die Schweißproduktion sofort noch einmal kräftig in die Höhe trieb. Es war aber auch einfach unverschämt von der Band, einfach nur Hits zu spielen, dass man automatisch mitsingen musste.


Da am Anfang vor allem der Mikrofonständer des Bassisten ein paar Mal fast umgerempelt wurde, kam ein praktisch veranlagter Herr mit einer in Punk-Kreisen eher weniger verbreiteten Atze-Schröder-Minipli-Frisur auf die Idee, doch einfach den Ständer mal eben von der Bühne zu nehmen und an die Seite zu stellen. Der Basser schaute zwar etwas verdutzt drein, sah dann aber auch den Vorteil dieser Räumungsaktion ein.
Bei der Songauswahl standen natürlich einige Stücke vom neuen Album Home auf dem Programm, die sich live auch nahtlos ins übrige Oeuvre der Band einreihten, wird doch der Weg von In Desolation konsequent fortgeführt. Off With Their Heads sind ihrem Rezept von rotzigen, aber dennoch sehr eingängigen Songs im Stile von J Church treu geblieben und noch weit davon entfernt, sich in die Selbstreproduktionsmaschinerie von Bad Religion zu verfangen. Auch wenn zwischendurch das Schlagzeug fast auseinander zu fallen drohte, hielt es bis zum Ende nach knapp einer Stunde durch. Clear The Air war nicht nur der Schlusspunkt, sondern auch der Plan, denn frische Luft konnte jeder nach diesem Saunatrip auch gebrauchen.
Völlig verschwitzt aber zufrieden ging es nach draußen an die frische Luft. Nächstes Jahr dann aufs Neue irgendwo.


Montag, 2. September 2013

Massive Attack V Adam Curtis

Massive Attack V Adam Curtis

31.08.13 Kraftzentrale, Duisburg

Die Ruhrtriennale sorgte bereits letztes Jahr mit dem ersten Deutschland-Konzert der Boredoms bei mir für Begeisterung. Diesmal lockten mich Massive Attack nach Duisburg in den Landschaftspark Nord, wobei die insgesamt vier Auftritte keine normalen Konzerte sein sollten, sondern es wurde eine einzigartige Performance zu den Bildern des renommierten britischen Dokumentarfilmers Adam Curtis angekündigt, die außer in Duisburg bislang nur in Manchester zu sehen war:


Schauplatz war die Kraftzentrale im Landschaftspark Nord, eine gigantische Industriehalle, in die pro Vorstellung gut 2000 Menschen gelassen wurden. Wir betraten gegen 19:30 die Halle und suchten wie so viele andere auch erst einmal die Bühne. Es gab keine. Alle Besucher mussten in einer Art Vorraum warten, der alleine schon in etwa die Größe des Kölner-E-Werks hatte. Ein grauer Vorhang verbarg den Rest der Halle. Um viertel vor acht öffnete er sich und gab den Weg frei. In über 100 Meter Entfernung am anderen Ende der Halle sah man elf riesige Leinwände, der eigentliche Ort des Geschehens.
Auf Grund dieses Aufbaus erschien ein Platz direkt vor der "Bühne", wie bei einem normalen Konzert, nicht angemessen und so blieben wir recht mittig in dem Leinwand-Karree stehen.

Kraftzentrale im Landschaftspark Nord, Duisburg

Eine Viertelstunde später begann dann das Spektakel, ein 105minütiges Video von Adam Curtis, untermalt von der Livemusik Massive Attacks. Die Band spielte dabei hinter den drei frontalen Leinwänden, die leicht durchsichtig waren und so die Musiker mehr als Schemen den Blicken offenbarten. gelegentlich wurden sie aber auch auf ein oder zwei Wände projiziert, während auf den restlichen das Video weiter lief.

Massive Attack

Der Film trägt den Titel Everything Is Going According To Plan und zeichnet im Prinzip die Entwicklung hin zur heutigen Kontrollgesellschaft als Folge des Strebens nach Erhalt des Status Quo in den letzten fünfzig Jahren nach. Ständig wiederkehrende Stränge sind dabei zwei Lebensgeschichten aus den USA und Russland. Es sind dies auf der einen Seite Yegor Letov und Yanka  Dyagileva, zwei Protagonisten der sibirischen Punkszene und die Popart-Künstlerin Pauline Boty auf der anderen. Während Letov und Dyagileva am Scheitern der nach dem Zusammenbruch des Kommunismus gewonnenen Freiheit zerbrachen (sehr schön wird hier Putins pseudo-demokratischer Totalitarismus aufgezeigt), ist Botys Geschichte eine besondere Tragödie. Hochschwanger verzichtete sie auf eine Behandlung ihres Krebsleidens, um die Gesundheit der noch ungeborenen Tochter nicht zu gefährden. Deren Vater starb durch unterlassene Hilfe der Polizei von Los Angeles in einer Zelle. Das Kind wuchs reich auf Grund des Erbes und damit eigentlich sorgenfrei auf, zerbrach aber an ihren eigenen künstlerischen Ambitionen und starb an einer Überdosis Heroin.

Massive Attack

Diese persönlichen Schicksale bilden den Rahmen für die politische Kernaussage, dass Politik und Wirtschaft keine unsichere sondern eine berechenbare Zukunft wollen, denn aus Angst vor dem Ungewissen wird Sicherheit und die Bewahrung des Status Quo (finanziell und gesellschaftspolitisch) zum Hauptziel des Handelns. Gerade die aktuelle Spionageaffäre um die geradezu weltweite Überwachung durch die NSA und andere Geheimdienste wirken da wie ein Beleg für diese These. Auslöser dieser Entwicklung war der Zusammenbruch des Kommunismus und damit das Scheitern einer Alternative zum Kaptalismus, einhergehend mit der technischen Entwicklung der Computer, die die Rechenkapazität zur Vorhersage komplexer Systeme erst ermöglichten. Anekdotenhaft werden für diesen Berechenbarkeitswahn die Manipulationen der russischen Oppositionsparteien zur Stärkung von Putins Macht gezeigt und auf der amerikanischen Seite die Win-Win-Situation von Finanzkonzernen wie Goldman Sachs, die durch Spekulationen selbst aus Verlusten noch Gewinne zogen.
Adam Curtis selber bezeichnete seinen Film als "musical entertainment about the power of illusion and the illusion of power", denn ein klassisches Mittel zur Aufrechterhaltung der Machtpositionen ist mediale Massenmanipulation. Hier vermischen sich dann politische und wirtschaftliche mit medialer Macht und es werden Personen wie Donald Trump und Ted Turner angeführt, aber natürlich auch die Farce um die Weapons of Mass Destruction. Das Scheitern der Manipulationen, z. B. durch den Aufstieg der Taliban, zeigt, dass eben nicht alles berechen- und beherrschbar ist und stattdessen die Zukunft selber gestaltet werden kann, so das Fazit des Films.
Die musikalische Umsetzung durch Massive Attack zu dem düsteren Unterton war insofern ungewöhnlich, als dass die Mehrheit der Songs Coverversionen waren. So wurde z. B. die scheinbar noch heile Welt der 60er durch Sugar, Sugar von den Archies untermalt und in der Version von Massive Attack klang selbst das nicht mehr nach Bubblegum-Pop. Auch der für Curtis' Film Namens gebende Song Everything I sGoing According To Plan von Yegor Letovs Band Civil Defense wurde gespielt.


Die beeindruckendsten Stücke waren Bela Lugosi's Dead (im Original von Bauhaus), zu dessen düsteren Bässen, die 9/11-Katastrophe bildlich angedeutet wurde mit Explosionen und Szenen aus verschiedensten Spielfilmen, in denen Menschen einfach nur gebannt in den Himmel starren und Just Like Honey von The Jesus & The Mary Chain. Hier wurden Bilder von Ceausescus Hinrichtung vermischt mit Fitnessvideos von Jane Fonda, der Fall des Kommunismus dem neuen Körperfaschismus, den die ehemalige Sozialistin Fonda verkörperte, gegenüber gestellt, der sicherlich kontroverseste Teil der ganzen Inszenierung.
Zum Abschluss sang Elizabeth Fraser, ehemals Cocteau Twins und maßgeblich an Massive Attacks Erfolgsalbum Mezzanine beteiligt, auf russisch ein Stück von Yanka Dyagileva. Der Song heißt übersetzt My Sadness Is Luminous (und kann auf einem Album voller Dyagiileva-Lieder der ukrainisch-stämmigen Sängerin Alina Simone gehört werden) und beendete die mehr als eindrucksvolle Performance. mit den Textzeilen I'm so fucking sick of all of this that I want to start all over again. Dazu leuchtete auf den Leinwänden das Fazit des Films auf, dass die Zukunft von jedem gestaltet und so die Welt verändert werden kann, um die Besucher mit der Aufforderung Now find your own way home in die Nacht zu entlassen.

Massive Attack V Adam Curtis

Applaus brandete auf, eine Zugabe gab es natürlich nicht, stattdessen wurde der Weg aus der Halle noch zum letzten Teil der Inszenierung. Denn das Licht blieb aus, dafür strahlte vom anderen Ende immer wieder gleißend helles Licht durch das riesige Areal und es waberte plötzlich Nebel durch die Kraftzentrale. So entwickelte sich der Weg nach draußen zu einer gespenstischen Schattenprozession, die an Szenen aus Science-Fiction-Filmen wie Unheimliche Begegnung der dritten Art erinnerte. Den eigenen Weg zu finden wurde so durchaus schwierig und machte noch einmal klar, dass dieser Weg ungewiss, vielleicht sogar gefährlich sein kann.
Es war eine kongeniale Verknüpfung von beeindruckenden Bildern und ebenso beeindruckender Musik, zudem an einem Ort, wie gemacht für diese düstere Erzählung, der Zerfall der Gesellschaft dargeboten in einer Industrieruine. Ein einzigartiges Ereignis, das sicherlich in diesem Jahr von keinem normalen Konzert übertroffen wird.