Sonntag, 21. Juli 2013

Two Gallants

Two Gallants / Mozes And The Firstborn

15.07.13 Druckluft, Oberhausen

Fünf Jahre haben Two Gallants gebraucht, bis das neue Album letztes Jahr endlich erschienen ist und gefühlt genau so lange wollen sie damit nun auf Tour gehen, um es auch wirklich überall zu Gehör zu bringen.

Warten auf Siegfried & Roy...

So hatte das Duo erst im Mai im Zakk in Düsseldorf gespielt und spielte nun nur wenige Kilometer weiter in Oberhausen. In Erwartung, das Druckluft voller als sonst zu erleben, betraten wir um kurz vor neun die Halle und sahen nur zwei Tiger auf den Boxen. Also schnell ein Bier geholt und in die Sonne gesetzt, was auch der Rest der bereits Anwesenden und auch die Hinzukommenden machten. Gegen halb zehn strömten die Leute dann zur holländisch-belgischen Vorband Mozes And The Firstborn, die uns aber eher langweilten, so dass wir außer einem kurzen Besuch an der Theke weiter die untergehende Sommersonne bevorzugten. Sie bezeichnen ihre Musik selber als Garage Pop, für mich klang es teilweise wie Oasis für Kiffer.

Two Gallants
Kurz vor halb elf begannen dann Two Gallants. Ich mag ja die Kombination Schlagzeug/Gitarre und finde es immer wieder erstaunlich, welch Dynamik ein Duo erzeugen kann, siehe Bands wie Japandroids oder natürlich Dÿse. Ähnliches erwartete ich von Adam Stephens und Tyson Vogel, doch die zwei Kalifornier konnten dies nicht ganz erfüllen.
Sehr schön gefielen mir die krachigeren Passagen, bei denen der Drummer so richtig Gas geben konnte und bei den folkigeren Songs die zweistimmigen Harmonien. Der Rest war nicht schlecht, auch der Ausflug von Stephens ans Keyboard nicht, auch wenn man merkte, dass er an der Gitarre versierter ist. Aber zu oft wirkten die Songs zu lang. Anstatt auf den Punkt zu kommen, wurde immer noch ein Stück dran gehängt.
Exemplarisch fiel dies bei der Coverversion von Tom Pettys A Thing About You auf. Im Original von 1981 ein Mid- bis Uptempo-Song von nicht ganz dreieinhalb Minuten, verlangsamten die Two Gallants ihn und streckten ihn dafür auf sechs Minuten.


Aber das kam nicht überraschend, ist das doch auch die Schwäche des letzten Albums The Bloom And The Blight. Die Songs folgen meist traditionellen Folk-, Americana- und Rock-Strukturen, sind krachiger geraten als die Vorgänger, aber halt oft die Minute zu lang, die den Spannungsbogen nicht oben hält.
Und so waren es zwar insgesamt über hundert durchaus unterhaltsame Minuten im Druckluft, aber ein knackigeres, kompakteres Set hätte mir sehr viel besser gefallen.

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