Dienstag, 27. Mai 2014

The Pack A.D.

The Pack A.D. / Coal Creek

03.05.14 MTC, Köln

Das war mal wieder so ein Samstag Abend in Köln, an dem Musikinteressierte die Qual der Wahl hatten. Marcus Wiebusch spielte im Stollwerck, Messer in der Werkstatt und Minor Alps (Matthew Caws von Nada Surf und Juliana Hatfield) waren im Luxor. Da überraschte es nicht wirklich, dass es im MTC recht leer war.
Das hinderte jedoch Coal Creek nicht daran, ihren durchschnittlichen Alternative Rock mit großen Posen zu untermalen und die zu dem Zeitpunkt vielleicht gerade einmal fünfzehn Anwesenden zum Mitklatschen aufzufordern. Mehr Worte muss man über diesem Auftritt nicht verlieren.

The Pack A.D.

The Pack A.D. hatte ich 2010 zweimal im Vorprogramm von Nomeansno gesehen und beide Male hatte das kanadische Duo die Leute restlos begeistert und für eine Vorgruppe ungewöhnlich begeistert. Mit frischem Album Do Not Engage am Start schauten sie nun endlich mal wieder hierzulande vorbei und hätten deutlich mehr als die vielleicht 30 Zahlenden verdient gehabt.


Ihren an Sleater-Kinnes erinnernden Blues-Punk haben sie verfeinert und auf Platte zwar etwas glatter poliert, aber live waren sie immer noch so rau und dreckig wie vor vier Jahren. Wie auch bei den Blood Red Shoes war trotz Duo-Besetzung Schlagzeug/Gitarre der Sound von The Pack A.D. unglaublich druckvoll und kompakt, man vermisste nichts. Und das spürten auch die wenigen Zuschauer, die mit jedem Lied mehr aus den dunklen Ecken nach vorne zur Bühne gekrochen kamen und offensichtlich ihren Spaß hatten.


Dies schienen auch die beiden Kanadierinnen zu spüren, denn sie wurden auch zusehends lockerer und genossen offensichtlich den Auftritt.Natürlich spielten sie hauptsächlich neue Songs, aber zwischendurch glänzte auch so manches ältere Highlight wie Deer von We Kill Computers. Und obwohl Do Not Engage bereits das fünfte Album von The Pack A.D. ist und sie somit über ausreichend eigenes Material verfügen, packten sie auch noch zwei Coverversionen in ihr gut einstündiges Set. So huldigten sie mit I Was A Teenage Werewolf den Göttern des Garagenrocks, The Cramps.


Überraschender war da schon die Version von I Got You von Split Enz, die mir aber gerade deshalb besonders gut gefiel.
Nach dem Auftritt verschenkten sie noch Buttons und bedankten sich fast bei jedem, der den Weg in den Kellerclub gefunden hatte. Und jeder, der an diesem Abend woanders war, sollte sich gefälligst ärgern, ein mitreißendes Rockkonzert ohne viel Schnickschnack verpasst zu haben.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen