Mittwoch, 23. März 2011

Elbow

Elbow / Villagers

15.03.11 SECC, Glasgow

Nette Geste von Elbow, ihre Arena-Tour zum gerade veröffentlichten neuen Album Build A Rocket Boys! in Glasgow beginnen zu lassen und zudem noch am Geburtstag meiner Freundin.
Eröffnet wird der Abend von den Villagers aus Irland, die mir bislang mit ihrem Debütalbum Becoming A Jackal zu Unrecht entgangen waren. Mal folkig (Sänger Conor O'Brien solo bei Twenty Seven Strangers), mal entspannt rockend wie Calexico (bei Home oder Becoming A Jackal), gewannen sie sofort die Aufmerksamkeit des Publikums und hatten offensichtlich selber Freude daran, vor einer so großen Kulisse 45 Minuten spielen zu dürfen.
Villagers
Die Umbaupause begann dann mit einem "security announcement", in dem wie zu Beginn eines Fluges über die Notausgänge etc. informiert wurde, sehr bizarr. Während auf der Bühne geschäftig Elbows Equipment aufgebaut wurde, waren die Bandmitglieder in großen Rahmen auf der Leinwand darüber zu sehen, aber nur scheinbar als Fotos, denn ab und zu zuckten sie mal kurz. Um 20:45 verließen sie dann plötzlich diese Rahmen, um leibhaftig auf die Bühne zu kommen und mit The Birds einen großartigen Auftritt einzuläuten.
Sänger Guy Garvey nutzte sofort den Laufsteg in die Hallenmitte und suchte Kontakt zum Publikum. Überhaupt erwies er sich den ganzen Abend als großartiger Entertainer, der es mit seinen Plaudereien schaffte, geradezu eine Club-Atmosphäre in der riesigen Halle zu erzeugen. Der Schwerpunkt des Sets lag zu Beginn auf den neuen Songs, von denen vor allem Neat Little Rows  mit seinem herrlichen Refrain zündete. Bei Grounds For Divorce vom Vorgänger The Seldom Seen Kid fiel dann der Samtvorhang und deutete so an, dass nun auch ältere Songs gespielt würden.
Und immer wieder wurde die Musik mit netten Spielereien unterbrochen. So war bei Weather To Fly die gesamte Band auf der kleinen Bühne in der Mitte der Halle versammelt und Garvey zauberte eine Minibar aus dem dort platzierten Klavier hervor und mixte erst einmal Drinks. Ein anderes Mal ließ er die Scheinwerfer auf einen Platz auf den Tribünen richten und den dort sitzenden Mick aufstehen. Er teilte ihm dann mit, dass dieser Platz der am weitesten von der Bühne entfernte sei und prostete ihm zu. Mit Open Arms endete dann nach gut 100 Minuten das reguläre Set, aber natürlich gab es noch eine Zugabe, ehe dann eine epische Version von One Day Like This nach über zwei Stunden den Auftritt beendete.
Ich habe selten ein so gutes Konzert in einer Halle dieser Größenordnung erlebt und bin jetzt schon gespannt, wie die Band sich auf deutschen Festivalbühnen (z. B. beim Hurricane Festival) schlagen wird.

Setlist:
The Birds
The Bones Of You
Lippy Kids
Mirrorball
With Love
Neat Little Rows
The Night Will Always Win
Great Expectations
Grounds For Divorce
The Loneliness Of A Tower Crane Driver
Puncture Repair
Some Riot
Weather To Fly
Open Arms
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Starlings
Station Approach
One Day Like This

Elbow

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