Sonntag, 17. April 2011

Dear Landlord

Dear Landlord / The 20 Belows / Zatopeks

12.04.11 Sonic Ballroom, Köln

Treffen sich ein Amerikaner, ein Däne und ein Engländer in Köln... Was wie ein schlechter Scherz klingt, war an diesem Abend in der kleinen Punk-Eckkneipe Sonic Ballroom das Abendprogramm.
Um kurz nach neun eröffnete die englische Pop-Punk-Combo Zatopeks den Abend und brachte gleich richtig gute Laune unter die Anwesenden. Klingen sie auf Platte manchmal recht eintönig, zeigten sie live Biss und rockten das Haus. Der Sänger wagte sich mehrmals ins Publikum, wanderte dabei sogar einmal bis zur Theke und zurück, zugegeben keine Riesenwanderung bei der Größe des Ladens. Die Bandmitglieder überraschten mich dann durch Ansagen in sehr gutem Deutsch (drei der vier Briten leben seit Jahren in Berlin, wie ich im nachhinein erfahren habe) und sogar der neue österreichische (!) Gitarrist war sehr gut zu verstehen.
Zatopeks
Nach einer sehr unterhaltsamen halben Stunde räumten die Zatopeks dann die Bühne für ihre dänischen Kollegen The 20 Belows, mit denen sie vor Jahren bereits eine Split-Single veröffentlicht haben und derzeit gemeinsam auf kurzer Europa-Tour sind. Die Jungs wirkten gleich optisch eine Runde härter, zutätowierter und ein nicht ganz so herzliches Grinsen im Gesicht, vor allem der kleine Gitarrist im Strike Anywhere-Shirt sah aus, als hätte er gerade eine Schlägerei gegen einen Trupp Skinheads verloren. Auch musikalisch war der Pop-Faktor zugunsten einer gehörigen Dosis Streetpunk zurückgefahren, was zwar nicht schlecht klang, aber nicht ganz so meine Kragenweite war wie die Gute-Laune-Musik der Zatopeks.
The 20 Belows
Vor einem Jahr waren Dear Landlord bereits mit ihrem 2009er Album Dream Homes auf Tour in Deutschland gewesen und hatten mich vollkommen überzeugt. Seitdem hatten sie noch kein neues Material veröffentlicht (die Split-Single mit den Dopamines zum Record Store Day kam erst wenige Tage danach raus) und daher wurde in den gut 45 Minuten das Album fast komplett gespielt und es gab nur einen neuen Song zu hören.Wirkte die Band zu Beginn noch etwas distanziert und müde, tauten sie doch im Laufe des Abends auf, wie auch das Publikum immer mehr mitging, zum Teil animiert von den vor der Bühne ausgelassen mitfeiernden Zatopeks samt Anhang. Und als dann ihre Dampfwalze á la Dillinger 4 oder Nothington so richtig ins Rollen gekommen war, packten sie mich auch sofort wieder.  Nach der letzten Zugabe Three To The Beach entschuldigte sich der Sänger noch kurz, dass sie einfach nicht mehr Songs im Repertoire hätten und dann war Schluss mit diesem kosmopolitischen Dreierpack.
Dear Landlord

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