Montag, 12. Dezember 2011

Grant Hart

Grant Hart

11.12.11 Grend,Essen

Vor fast genau einem Jahr war Grant Hart nach langer Pause mal wieder in Deutschland auf Tour, um seine Compilation Oeuvrevue live vorzustellen und spielte dabei ein tolles Konzert im Münsteraner Gleis 22.
Nach persönlichen Rückschlägen Anfang dieses Jahres, kurz nach seiner Rückkehr von der Europa-Tour brannte sein Haus nieder und nur einen Monat später verstarb seine Mutter, arbeitete er an einem neuen Konzeptalbum über John Miltons Paradise Lost, das hoffentlich nächstes Jahr unter dem Namen The Argument erscheinen wird.Vorab wurde bereits ein erster Vorgeschmack auf Vinyl in Form einer Single veröffentlicht.


Seinen Auftritt im gut gefüllten Grend begann Hart, wie gewohnt solo mit elektrischer Gitarre unterwegs, dann auch mit zwei neuen Stücken von diesem Album, wobei die A-Seite der Single, So Far From Heaven, bereits letztes Jahr in Münster im Set war. Auch ein dritter neuer Song mit dem Refrain Radiate Away wurde gespielt und gefiel mir besonders gut, weil er in seiner Zerbrechlichkeit an Flexible Flyer erinnerte, das auch später noch die Zuhörer in den Bann ziehen sollte. Hier bat er das Publikum um Mithilfe, sollten sie doch das Piepen eines Sputnik-Satelliten nachmachen, da dieses Geräusch nämlich als Sample bei den Aufnahmen des Songs verwendet worden sei.


Ansonsten bot er wieder einen Querschnitt durch sein Schaffen, von Hüsker Dü über Nova Mob bis hin zu seinen letzten Solo-Veröffentlichungen. Zwei angetrunkene Fans in der ersten Reihe waren wohl vor allem wegen seiner Hüsker Dü-Songs da und sorgten dann für einen peinlichen Zwischenfall, als sie bei Don't Want To Know If You Are Lonely immer näher an den Bühnenrand rückten und einer der beiden das Gleichgewicht verlor und auf die Bühne plumpste und dabei ein Bierglas mit seinem Hintern zerquetschte. Verschämt verzogen sie sich daraufhin nach hinten und Grant stellte noch einmal klar, dass die Bühne sein Revier sei und er keine Eindringlinge dort dulde.Einige Lieder später tauchte einer der beiden wieder vorneauf und unterhielt sich recht laut mit Bekannten. Grant unterbrach darauf sein Lied, winkte ihn zu sich heran und wies ihn darauf hin, dass er sich so laut unterhalte, dass er lauter sei als Grants Gesang und bat ihn doch, etwas leiser zu sein oder sich nach hinten zu verziehen , um den anderen Besuchern das Konzert nicht zu vermiesen. Das alles sagte er unheimlich gelassen und in einem freundlichen Tonfall, um dann mit den deutlichen Worten "So shut the fuck up!" zu schließen, worauf sich der Störer endgültig verzog, von Beifall begleitet.
Gott sei Dank hatte dies alles keine Auswirkungen auf Grants Spiellaune, denn weiterhin haute er ein Highlight nach dem anderen raus. Und mangels einer fest vorgegebenen Setlist war er natürlich auch für Wünsche des Publikums offen. So ging er direkt auf einen Zuschauer zu und fragte ihn nach etwaigen Wünschen und erfüllte dann auch prompt die Bitte nach It's Not Funny Anymore.


Nach gut 100 Minuten ging er dann das erste Mal von der Bühne, aber selbstverständlich ließ er sich nicht lange um eine Zugabe bitten. auch hier erfüllte er mit Sorry Somehow als erstes einen Zuschauerwunsch.
Auch eine zweite Zugabe wurde lautstark gefordert und gewährt. Bei einem Bekannten am Bühnenrand fragte Hart dann nach, was er denn noch spielen könne und befolgte auch seinen Vorschlag, so dass nach knapp zwei Stunden mit Puzzles ein tolles Konzert endete.

Grant Hart
Übrigens wurden am Rande des Konzerts Neuigkeiten über Grants zukünftige Pläne bekannt. So schloss er zwar eine Hüsker Dü-Reunion aus, plane aber, zu seinem neuen Album The Argument das erste Mal nach dem Ende von Nova Mob wieder mit einer kompletten Bandbesetzung auf Tour zu gehen.


Setlist:
Awake, Arise
So Far from Heaven
The Girl Who Lives On Heaven Hill
You're The Reflection Of The Moon On The Water
Radiate Away (?)
Terms Of Psychic Warfare
2541
Barbara
Evergreen Memorial Drive
California Zephyr
Pink Turns To Blue
My Regrets
Now That You Know Me
She Floated Away
A Letter From Anne Marie
Back From Somewhere
The Last Days Of Pompeii
Admiral Of The Sea
Don't Want To Know If You Are Lonely
Little Miss Information
Signed D.C.
Never Talking To You Again
Flexible Flyer
Charity, Chastity, Prudence And Hope
Over My Head
The Main
It's Not Funny Anymore
Standing By The Sea
Remains To Be Seen
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Sorry Somehow
Fanfare in D Major (Come, Come)
Where You Gonna Land?
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Puzzles

Weitere Videos vom Konzert sind übrigens auf meinem YouTube-Kanal zu sehen.

2 Kommentare:

  1. Ein sehr schönes Konzert war's! Und sehr schöne Videos. Hier gibt's noch drei weitere:
    http://www.youtube.com/user/mrschanandelerbong?feature=watch

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  2. Nice videos, Rainer. And 33 songs! Makes Glasgow look like a sprint now. Apologies for the lack of German.

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