Sonntag, 1. April 2012

Therapy?

Therapy? / Sixxxten

29.03.12 Underground, Köln

Bei Therapy? weiß man was man erwarten darf, meistens. Regelmäßig ein neues Album, dann dazu eine erste Tour mit einem Konzert in Köln und ebenso regelmäßig Vorbands, die keiner braucht.
Insofern war es auch diesmal the same procedure as every year.im Underground. Pünktlich um acht kamen die vier Hamburger mit dem dämlichen Namen Sixxxten auf die Bühne und das Triple X ist wohl bewusst gewählt, denn sie waren laut, nicht wirklich schlecht, aber doch von guter Unterhaltung so weit entfernt wie Vin Diesel von einem Oscar.

Setlist Therapy?
Ein kurzer Blick auf die Setlist von Therapy? ließ mich dann stutzen, denn es fehlten die Troublegum-Songs. Seit das Album 1994 erschien, war eigentlich immer irgendein Song live zu hören, aber da es ja 2010 eine reine Troublegum-Tour gab, scheint die Band sich zu sagen, dass man auch mal auf diese Klassiker verzichten kann, zumal man ja genug Material am Start hat. Auch 2009, als das letzte Studioalbum Crooked Timber erschien, wurde dieses auf der ersten Tour komplett gespielt und dies sollte sich mit dem aktuellen Werk A Brief Crack Of Light wiederholen.


Kurz nach neun kamen Andy, Michael und Neil in schicken Anzügen auf die Bühne und legten los. Das Underground war gut gefüllt und auch wenn sicherlich die meisten schon gehofft hatten, nicht nur die neuen Songs zu hören, ließen sie sich nichts anmerken und zeigten sich von den neuen Songs begeistert und auch textsicher. Therapy? sind mit ihren letzten Alben wieder sperriger geworden, zwar ohne dabei an die abgedrehte Dynamik ihrer ganz frühen Werke anzuknüpfen und nehmen auch öfter mal inzwischen den Fuß vom Gaspedal, gerade bei Ecclesiastes mit elektronisch verzerrtem Gesang, haben aber immer noch genug schweißtreibende Rocker wie Living In The Shadow Of The Terrrible Thing im Programm.

Therapy?
Nachdem Ghost Trio nach einer knappen Stunde das reguläre Set beendete, wurde die obligatorische Zugabe mit dem Instrumental Marlow eröffnet, das zu den Highlights des neuen Albums zählt und fast schon an Post-Rock-Bands wie And So I Watch You From Afar erinnerte, auch wenn die womöglich eher von Therapy? beeinflusst sein dürften als umgekehrt.


Danach gab es dann noch drei Klassiker von Never Apologise Never Explain und High Anxiety und nach gut 80 Minuten war es dann vorbei.
Gerade für die Stammkundschaft war es ein gelungener Abend, hat man doch die alten Hits oft genug gehört und das Set passte auch zum Anspruch einer Band wie Therapy?, die sich ihrer alten Erfolge zwar mehr als bewusst ist, aber dennoch nicht nur vom Glanz der Vergangenheit mit Greatest Hits-Programmen leben will.

Setlist:
Why Turbulence?
Plague Bell
Exiles
Rust
The Buzzing
Ecclesiastes
Enjoy The Struggle
Before You, With You, After You
Get Your Dead Hand Off My Shoulder
Stark Raving Sane
Living In The Shadow Of The Terrible Thing
Ghost Trio
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Marlow
Die Like A Motherfucker
Polar Bear
If If Kills Me



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