Samstag, 9. November 2013

Small Beast w/ Little Annie & Paul Wallfisch

Small Beast w/ Little Annie & Paul Wallfisch

02.11.13 Schauspielhaus, Dortmund

Zur Zeit läuft im Dortmunder Schauspielhaus die Welturaufführung eines Stücks namens Das Goldene Zeitalter, diese Revue über Wiederholungen und den Sinn des Lebens schauten wir uns an Allerheiligen an, ich kam dabei direkt von der Arbeit ins Theater. Das Stück war so beeindruckend, dass ich keine 24 Stunden später direkt meine eigene Zeitschleife kreierte. Erneut ging es von der Arbeit direkt zum Schauspielhaus, diesmal zu einer Sonderausgabe des Small Beast.

Little Annie & Paul Wallfisch

Little Annie und Paul Wallfisch beendeten ihre kurze Tour mit einem Heimspiel, ziemlich genau ein Jahr, nachdem die Grande Dame des Small Beast zuletzt hier gastierte, damals mit Baby Dee. Dabei war alles anders als bei einem normalen Small Beast. Es fand an einem Samstag statt, begann bereits um 20 Uhr und es fehlte das ausufernde Entrée durch den Gastgeber. Paul Wallfisch kam auf die Bühne des Studio im Schauspielhaus und setzte sich ans Piano, Paul Watson von And The Wiremen packte gegenüber seine Trompete aus und gemeinsam spielten sie ein kleines instrumentales Intro, bis Little Annie zu den beiden stieß und mit Because You're Gone ihr Set eröffnete.

Little Annie
Im folgenden wechselten eigene Stücke mit ausgewählten Coversongs, wobei hier besonders Private Dancer herausragte und nach dieser bewegenden Version Tina Turner eigentlich in Rente gehen kann (wenn sie es nicht schon getan hat). Vor allem Litttle Annies Bühnenpräsenz war wieder einmal sagenhaft, wie sie z. B. fast minutenlang regungslos und in sich versunken auf ihrem Hocker saß, während Paul ein kleines Solo spielte und danach die Situation mit bittersüßem Humor auflockerte, indem sie eine Anekdote aus New York erzählte, als eine Schauspiellehrerin sie einmal um diese Ruhe beneidete und sie lakonisch antwortete, dass es daran liege, dass sie auf Heroin sei. woraufhin ihre Lehrerin noch lakonischer antwortete, dass es egal sei, was sie nehme, so lange es sie so ruhig mache. Nach einer wunderbaren Version des Klassikers Smile aus Charlie Chaplins Moderne Zeiten verließ sie die Bühne, kehrte aber noch einmal für ein Stück zurück, einer Art Beatnik-Blues-Poem, das sie a cappella vortrug.


Es war wieder einmal eine große Freude, Little Annie live zusehen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht das letzte Mal in Dortmund war, solange es noch das Small Beast gibt.

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