Fucked Up / Sniffing Glue
03.12.09 Rotkompot, Düsseldorf
Manchen Bands eilt ja ein geradezu legendärer Ruf voraus, Fucked Up aus Kanada gehören dazu. So spielte die Band mal 12 Stunden in einem New Yorker Plattenladen und überhaupt ist Sänger Damian eine ziemliche Rampensau.Doch zunächst brettern Sniffing Glue ihren Punkrock mit 180 Sachen runter und erlegen dabei auch California Über Alles.
Dann wirds voll auf der kleinen Bühne, denn drei junge Burschen schnallen sich Gitarren um, einer klemmt sich hinters Schlagzeug und eine Frau spielt Bass. Und schließlich steht vorne am Mikro ein Bär von einem Mann, leert noch schnell eine Dose Red Bull in einem Zug und zerquetscht sie dann an seiner Stirn. Danach gibts dann kein Halten mehr. Während die Band ihren Cinemascope-Hardcore (Spacemen 3 covern The Stooges oder auch andersrum) spielt, tobt Sänger Damian mehr vor als auf der Bühne rum, spielt mit den Kapuzenpullis der Zuschauer, zieht ihnen am Bart oder trägt sie gleich Huckepack durch den Saal, das Ganze aber nicht aggressiv sondern sympathisch begeisternd. Zwischendurch wird mal eben diskutiert, was man als nächstes spielen soll oder der vom Schweiß beschlagene Spiegel hinterm Schlagzeug für kleine Scherze zweckentfremdet. Nach 50 Minuten scheint der Spuk vorüber, Damian bedankt sich bei den vorderen Reihen per Handschlag, Instrumente werden eingepackt. Doch der Sänger hat noch Lust auf mehr wie auch das Publikum und daher wird noch mal schnell Blitzkrieg Bop ermordet, was selbst dem EA 80-Sänger neben mir fast die Tränen in die Augen treibt. Danach noch einmal großes Abklatschen und eine wahnsinnige Show (im wahrsten Sinne des Wortes) ist vorüber.
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